Der dänische Spielzeugkonzern Lego hat am Freitag seine erste Fabrik in China eröffnet. Das Werk in Jiaxing rund hundert Kilometer von Shanghai entfernt soll zum Grossteil für den asiatischen Markt produzieren, wie Lego mitteilte. Zwischen 70 und 80 Prozent der Produktion sollen in der Region verkauft werden.
Für Lego ist die Fabrik die fünfte weltweit und die erste in Asien. Das dänische Familienunternehmen investierte nach eigenen Angaben «Hunderte Millionen Euro» in Jiaxing. Dort sollen 1200 Menschen arbeiten. Die anderen Fabriken stehen in Dänemark, Ungarn, Tschechien und in Mexiko.
Eigener Themenpark geplant
In China hofft Lego auf «das Versprechen der Marke: Sicherheit und hohe Qualität», erklärte Firmenchef Jörgen Vig Knudstorp. Lego ist seit den 80er Jahren auf dem chinesischen Markt präsent. Im Mai erst eröffnete das Unternehmen einen riesigen Laden, den grössten weltweit, im neuen Disneyland in Shanghai. Lego plant auch einen eigenen Themenpark in der Metropole.
Das Projekt wird wohlwollend betrachtet – umso mehr nach der Absage von Lego, den chinesischen Künstler Ai Weiwei mit Bausteinen zu beliefern. Lego könne die Nutzung seiner Steine für «politische Werke» nicht dulden, hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr erklärt.
Ai Weiwei warf den Dänen vor, sie wollten ihre Chancen in China damit verbessern. Anfang dieses Jahres erklärte sich Lego zu einem Kompromiss bereit - das Unternehmen verzichtet fortan darauf zu fragen, wofür seine bunten Bausteine verwendet werden sollen.