Das Ende von Lehman Brothers scheint nun immer näher zu rücken. Offenbar werden die Gläubiger bald entschädigt - allerdings nicht in der Höhe, auf die man gehofft hatte. Für jeden verlorenen Dollar bekämen sie laut Insolvenzplan rund 20 Cent zurück. Die Gläubiger können bis zum 4. November entscheiden, ob sie damit zufrieden sind.
US-Richter James Peck hat am Dienstag alle noch bestehenden Einwände gegen den Insolvenzplan der Lehman-Verwalter beiseite geräumt und damit den Weg für die endgültige Abwicklung der einst so mächtigen US-Investmentbank geebnet. Die Lehman-Pleite im September 2008 hatte Schockwellen durch die Märkte geschickt und die Finanzkrise erst richtig hochkochen lassen.
Seit der Pleite im Streit
Seit der Pleite streitet sich der Lehman-Insolvenzverwalter mit den einstigen Geschäftspartnern um das verbliebene Vermögen. Undurchsichtige Geldströme und ein komplexes Firmengeflecht mit vielen Tochterfirmen erschweren das Verfahren. Der für die deutsche Lehman-Tochter zuständige Insolvenzverwalter Thomas Frege erklärte am Mittwoch auf Anfrage, eine Einigung in den USA wäre günstig für die deutschen Gläubiger.
Die Lehman Brothers Bankhaus AG hatte sich schon im Februar mit der US-Mutter über die gegenseitigen Forderungen geeinigt, nun muss das Geld freigegeben werden. Eine erwartete Summe nannte Frege nicht. Insgesamt will sein federführender US-Kollege rund 65 Milliarden Dollar ausschütten. Mächtige Gläubiger haben bereits ihre Zustimmung zu dem Insolvenzplan signalisiert.
(laf/rcv/awp)