Obgleich das Rennen laut Leica Geosystems-CEO Hans Hess theoretisch immer noch offen ist Hexagon hat die Übernahmeschlacht gegen Danaher und auch gegen das Leica-Management gewonnen. Nach dem 23. September werden, wenn die Kriterien des Hexagon-Angebotes vom Leica-Verwaltungsrat als erfüllt und als «non-conditional» betrachtet werden, was allgemein erwartet wird, erste Gespräche über die zukünftige Strategie und die Integration mit der Metrologie-Sparte von Hexagon stattfinden.

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Kontinuität im Management

Hess darf aus übernahmerechtlichen Gründen die Frage nach seinem eigenen Ausstieg noch nicht diskutieren. «Ich gehe aber davon aus, dass ich irgendwann in den nächsten sechs Monaten als CEO nach zehn Jahren ausscheiden werde, wie das schon seit einiger Zeit mein Wunsch ist. Ich gehe ebenso davon aus, dass übrige Mitglieder des Managementteams bleiben und damit für Kontinuität sorgen werden», sagt Hess. Danaher hat inzwischen seine Leica-Beteiligung von 4%, entsprechend 95000 Aktien, verkauft. Die Amerikaner können sich über den Buchgewinn von 7 Mio Fr. freuen. Dieser Betrag deckt zudem sämtliche weiteren Auslagen des gescheiterten Übernahmeversuchs auf der Basis einer Barofferte von 500 Fr.

Hexagon bot nach der Aufbesserung 440 Fr., zuzüglich 5 Hexagon-B-Aktien. Das entspricht einem Wert von 570 Fr. Erst durch diese Aufbesserung und einige weitere Gespräche mit dem Hexagon-CEO Ola Rollén liess sich der Leica-Verwaltungsrat von der Offerte überzeugen.

Liquidität der Papiere beschränkt

Im ersten Anlauf war das Angebot als zu tief und der Übernahmeversuch als feindlich eingestuft worden. Die Arbeitnehmerseite votierte für Hexagon. Gewerkschaftsvertreter hatten sich mit Rollén getroffen, und dieser habe eine weit gehende Garantie für die Arbeitsplätze abgegeben. Gewinner sind die Aktionäre: Der Kurs der Leica-Papiere ist seit dem Beginn der Übernahmeschlacht um 200 Fr., entsprechend etwa 55%, gestie-gen.

Für ehemalige Leica-Aktionäre ist eine Zweitkotierung der Hexagon-B-Aktien an der SWX vorgesehen. Freilich ist bereits jetzt die Liquidität dieser Papiere beschränkt. Für den Sarasin-Analysten Andreas Riedel ist dies der Hauptgrund für seine Einstufung: «Wir empfehlen, die Leica-Aktien sofort zu verkaufen.»