Leonteq hat wegen des Vorwurfs einer Marktmanipulation laut einem Medienbericht eine Zahlung an die Finma geleistet. Die Untersuchung wurde im Oktober 2015 abgeschlossen, aber erst im April im Enforcementbericht der Finanzmarktaufsicht veröffentlicht, schreibt die «Bilanz» am Mittwoch.
Im am 7. April veröffentlichten Enforcementbericht der Finma werde - wie in solchen Fällen üblich anonymisiert - dem «Effektenhändler X» eine Marktmanipulation mit dem Ziel, Gewinne zu maximieren vorgeworfen. Bei dem im Bericht erwähnten «Effektenhändler X» handelt es sich um Leonteq, wie das auf strukturierte Produkte spezialisierte Unternehmen der «Bilanz» bestätigte.
Verfügung der Finma rechtskräftig
Die Finma ordnete laut dem Magazin verschiedene Massnahmen an: Gewinneinziehung im Umfang von knapp 3,2 Millionen Franken sowie Überprüfung der Umsetzung von Massnahmen durch einen Prüfbeauftragten. Die Verfügung der Finma sei nicht angefochten worden und damit rechtskräftig.
«Es trifft zu, dass Leonteq im Oktober 2015 von der Finma wegen eines Verstosses gegen Marktverhaltensregeln in einer seltenen Marktkonstellation zu einer Zahlung verpflichtet wurde», bestätigte eine Leonteq-Sprecherin auch gegenüber AWP. Diese sei im Jahresabschluss 2015 verbucht worden.
Kein weiterer Kommentar
Man teile die Einschätzung der Aufsichtsbehörde nicht in allen Punkten und habe im Verfahren insbesondere den Vorwurf der Marktmanipulation zum Zweck der Gewinnmaximierung ausdrücklich zurückgewiesen. «Jedoch anerkennen wir, dass unser Vorgehen und die damaligen internen Weisungen in der spezifischen Situation unzulänglich waren, und haben daher die Verfügung akzeptiert.» Und: Seit «dem zugrundeliegenden einmaligen Ereignis, das mehrere Jahre zurückliegt», seien die Prozesse und Abläufe optimiert worden, um jederzeit regelkonforme Abläufe zu gewährleisten.
Die Beanstandungen zielten zudem auf Organisatorisches und nicht auf Personen. Zum näheren Sachverhalt will Leonteq keinen weiteren Kommentar abgeben.
(awp/gku)