Am Mittwoch hatte sie den Atomausstieg verkündet und dafür viel Lob und Tadel erhalten. Am Samstag kritisierte sie die Stromwirtschaft als träge und in der „NZZ am Sonntag“ sagt Bundesrätin Doris Leuthard nun, Kernenergie könnte trotzdem wieder einmal ein Thema werden. Dann nämlich, wenn dereinst die Kernfusion gelingen sollte.
„Sollte etwa in 30 Jahren die Kernfusion gelingen, und sollten die Vorteile der Atomenergie wieder überwiegen, könnte man das Gesetz erneut anpassen", sagte Leuthard im Interview mit der „NZZ am Sonntag“. Heute entscheide man aufgrund der heutigen Fakten - und die sprächen gegen neue Investitionen in die Kerntechnologie. "Aber wer kann heute schon sagen, wie sich die Technologie entwickelt?"
Die CVP-Bundesrätin erinnerte zudem daran, dass der Ausstieg etappenweise in 25 bis 30 Jahren erfolgen soll. "Manche Kreise" würden hingegen den Eindruck erwecken, als steige die Schweiz sofort aus."
Was die völlige Unabhängigkeit von der Atomkraft betrifft, dürfe man sich "keinen Illusionen hingeben", sagte Leuthard. Die Schweiz könne weiterhin Strom importieren, und "im Import wird immer ein Anteil Atomstrom dabei sein".
(cms/sda)