Die Logitech-Aktie hat sich bis heute nicht von ihrem Kurssturz im vergangenen Januar erholt. Während der Swiss Performance Index (SPI) und der Swiss Market Index (SMI) bis zum 11. Mai leicht stiegen und auch nach der Korrektur der letzten Wochen einen kleinen Gewinn seit Jahresanfang erreicht haben, bröckelte der Kurs von Logitech kontinuierlich ab. Beim jüngsten Ausverkauf an der Börse zählte der Computermaushersteller zu den Verlierern. Inzwischen bewegt sich der Kurs ein Drittel unter dem Jahreshöchststand, die Aktie wird zum 15-Fachen des für das nächste Jahr geschätzten Gewinns pro Aktie gehandelt. Ein idealer Zeitpunkt für den antizyklischen Kauf?

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Profitieren von Zyklen

Die Chancen sind intakt: Erstens war das Kursniveau Anfang Jahr noch von unrealistischen Wachstumshoffnungen getrieben. Mit jedem Absacken in der Korrekturphase hat sich der Anteil der Investoren reduziert, die auf rasche Kursgewinne aus waren. Zweitens haben sich positive Faktoren wie der Aktiensplit im Verhältnis 1:2 und das vorgeschlagene Aktienrückkaufprogramm von 250 Mio Dollar im Kurs noch nicht richtig bemerkbar gemacht. Drittens profitiert Logitech immer wieder von neuen Hardwareproduktezyklen bei Spielkonsolen und Computern.

Das jüngste Beispiel ist die Windows-Strategie von Apple, mit der sich das Microsoft-Betriebssystem auch auf den neuen Apple-Notebooks betreiben lässt. Logitech bietet für Anwender beider Betriebssysteme eine Tastatur, auf der die wichtigen Sonderzeichen für beide Betriebssysteme angegeben sind. Analysten sehen deshalb auch nach dem Kurssprung von Ende letzter Woche Aufholpotenzial zwischen 10 und 15%.

Wachstumsziele bestätigt

Am Analystentag in London wurden zudem neue Produkte für die Weihnachtssaison angekündigt. Die UBS beispielsweise stufte den Titel auf «Kaufen». Die Credit Suisse erwartet Impulse von einer möglichen Aufnahme in den SMI. Die Bank Vontobel hat das «Verkaufen»-Rating aufgehoben. Bei Goldman Sachs heisst es, die Aktie werde mindestens 10% steigen, wenn es der Firma gelinge, den Cashflow zu steigern. Durch die neuen Produkte sollte sich laut Zürcher Kantonalbank (ZKB) auch die Profitabilität wieder verbessern. Das Management hatte in London die Umsatz- und Betriebsgewinnsteigerungsziele von je 10 bis 15% bestätigt. Genau beobachtet wird die Verwendung der freien Mittel. Gegenwärtig sind 400 Mio Fr. in der Kasse und nur ein Teil wird für Aktienrückkaufprogramme benötigt. Die ZKB sieht Indizien für eine Akquisition.