Die Frankenstärke drückt auf die Gehälter der Schweizer Angestellten: Um ein halbes Prozent dürften die Löhne im kommenden Jahr nominal zunehmen. Das zeigt die heute veröffentlichte Lohnumfrage der UBS. 2015 sind es demnach noch 0,8 Prozent. Zwar werden keine Lohneinbussen erwartet, in vier Branchen jedoch Nullrunden. Hart trifft es vor allem den Tourismus: Dort wachsen die Gehälter laut Umfrage 2016 nicht – wie schon in diesen Jahr – nicht. Darüber hinaus werden die Lohnanstiege in keiner einzigen Branche höher ausfallen als 2015.
Immerhin gibt es der Erhebung zufolge aber auch drei Branchen, die sich auf nominale Zuwächse freuen dürfen – allen voran Informatiker und Angestellte bei Telekomdiensten: Nach einem Plus um 1,5 Prozent 2015 wird für das kommende Jahr 1,0 Prozent mehr erwartet. Zugute kommt allen Angestellten das deflationäre Umfeld: Aufgrund der für 2016 einmal mehr erwarteten negativen Inflation dürften auch für Branchen mit nominalen Nullrunden unter dem Strich höhere reale Löhne von durchschnittlich 0,4 Prozent resultieren, heisst es bei der UBS (die grössten Gewinner und Verlierer sehen Sie in der obigen Bildergalerie).
«In vielen Branchen sind 2016 Nullrunden zu erwarten»
«Lohnverhandlungen basieren in der Regel auf den Inflationsraten des Vorjahres», sagte UBS-Ökonom Dominik Studer kürzlich. «Wenn die Preise in diesem Jahr um 1 Prozent oder mehr sinken, bedeutet das, dass es vielerorts für 2016 kaum Spielraum nach oben gibt. Die Lohne werden zwar nicht auf breiter Front sinken, aber in vielen Branchen sind 2016 Nullrunden zu erwarten.» Die Frankenaufwertung dämpfe darüber hinaus die Entwicklung der Inlandpreise über gesunkene Preise für Importgüter, die in die Herstellung von Schweizer Produkten einfliessen.
(moh)