Lonza ist der grösste Pharmahersteller der Welt. Sein grösstes Werk steht in Visp VS und gleich dahinter befindet sich die Giftmüllhalde des Konzerns: Gamsenried. Diese ist mit krebserregendem Benzidin verseucht.
Ihre Sanierung droht nun viel mehr zu kosten, als das Unternehmen bisher zurückgestellt hat. Etwa 1 bis 1,5 Milliarden Franken dürfte der Konzern investieren müssen, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Doch für die Sanierung hat Lonza nur 285 Millionen Franken zurückgelegt.
Auch dem Kanton Wallis reichen Lonzas Rückstellungen nicht. Das Unternehmen werde dem Kanton wahrscheinlich noch in den nächsten Tagen eine Finanzgarantie für die Sanierung zusichern und dabei eine neue Summe nennen, wie es weiter heisst.
200 Kilo krebserregendes Benzidin auf 40 Fussballfeldern
In der Giftmülldeponie hat Lonza zwischen 1918 und 1978 Chemieabfälle entsorgt. Darin sollen mehrere Tonnen Quecksilber und Anilin und rund 200 Kilogramm Benzidin sowie kleinere Mengen anderer Schadstoffe enthalten sein.
2018 wurde das krebserregende Benzidin in zwei Brunnen entdeckt. Dieser Teil muss saniert werden. Ganz so einfach ist das aber nicht. Denn die Giftstoffe haben sich mit anderen Abfällen auf einer Fläche von über 40 Fussballfeldern vermischt und müssen erst einmal gefunden werden. Passiert das nicht, sickern die Stoffe ins Talgrundwasser.
Die Sanierung der Deponie sollte innerhalb von 15 Jahren machbar sein. In einer von Lonza beauftragten Vorstudie von 2020 hiess es, es sei davon auszugehen, «dass Sicherungsmassnahmen eventuell auch länger als 50 Jahre betrieben werden müssen».
(bsc)
3 Kommentare
Antwort an Vera, ich bewundere ihr Bilanzwissen.
Gratuliere.
Lonza und ihre Aktionäre und Kader haben genug Geld gemacht mit der Corona-Pandemie, so dass sie jetzt selber diese wegen ihren Vorgängern notwendig gewordene Sanierung vornehmen können.
Finde ich auch. Die bezahlen das aus der Portokasse.