An der Schweizer Börse hat eine Talfahrt Einzug gehalten. Angesichts der Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Nahost-Konflikt seien die Anleger erneut in Deckung gegangen, sagten Händler. Für Nervosität sorgte ein Fernsehbericht, demzufolge Irans oberster politischer und religiöser Führer Ajatollah Ali Chamenei gesagt habe, Israels «Völkermord» an den Palästinensern im Gazastreifen solle sofort aufhören.
Dies fachte Befürchtungen an, dass der Konflikt in der Region eskalieren könnte. Neue Anzeichen einer starken US-Wirtschaft schürten zudem Sorgen um die nächsten Schritte der US-Notenbank. Der SMI verlor bis kurz vor Handelsschluss 0,7 Prozent auf 10.817 Punkte.
Starker Verkaufsdruck lastete auf Titeln der Spezialchemie. Lonza verlor bereits am Morgen 10 Prozent an Wert, bis zum Handelsschluss betrug das Minus mehr als 16 Prozent, nachdem der Arznei-Auftragsfertiger die Ergebnis-Prognose für das kommende Jahr erneut gesenkt hatte. Hintergrund sind die Einstellung der Produktion des Moderna-Impfstoffs, die Unruhe an der Spitze sowie tiefer angelegte Gewinnprognosen für 2024 als erwartet.
Doch nicht nur Lonza sackte ab, auch Sika verzeichnete ein Minus von 4,7 Prozent. Die Bauchemiebranche ist in das Visier der europäischen Wettbewerbshüter geraten. Die Europäische Kommission erklärte, dass sie in mehreren Mitgliedstaaten unangekündigte kartellrechtliche Untersuchungen wegen des Verdachts auf wettbewerbswidriges Verhalten eingeleitet hat. Zunächst war unklar, ob auch Sika von den Razzien betroffen war. Gesucht waren dagegen die Versicherer. Zurich und Swiss Re zogen jeweils knapp ein Prozent an.
(SDA/Reuters/fit)