Der Schweizer Lonza-Konzern rüstet sich für die Produktion eines Medikaments zur Prävention und Behandlung von Patienten mit dem Coronavirus. Lonza hat mit dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca vereinbart, dessen Wirkstoffkandidaten AZD7442 dereinst zu produzieren, wie das Basler Unternehmen am Freitag mitteilte.

Der noch nicht zugelassene Wirkstoff befinde sich in einer klinischen Studie der Phase I und dürfte in den kommenden Wochen in die Phase III eintreten.

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Laut der Vereinbarung werde Lonza die Arznei in einem neuem Werk im amerikanischen Portsmouth herstellen. Die Produktion dürfte im ersten Halbjahr 2021 starten.

Entwickelt mit US-Geld

AZD7442 ist nicht der weltweit beachtete Impfstoff, den AstraZeneca derzeit mit der Universität Oxford entwickelt und testet – und auf dem grosse Hoffnungen ruhen. Sondern es ist ein therapeutisches Mittel. Konkret handelt es sich um eine Kombination aus zwei langlebigen Antikörpern, die von früheren Covid-19-Patienten stammen.

Die US-Regierung hat sich finanziell beteiligt am Projekt und 100'000 Dosen reserviert.

Lonza, AstraZeneca, Moderna

Mit dem Deal steigt die Bedeutung von Lonza im Kampf gegen Covid-19 weiter. Im Sommer wurde beschlossen, dass der Konzern Covid-19-Impfstoff mRNA-1273 der US-Biotechfirma Moderna industriell produzieren wird – falls er denn dereinst zugelassen wird. Am Ende wollen Moderna und Lonza in der Lage sein, gemeinsam bis zu eine Milliarde Dosen zu produzieren. Produktionsorte sind Portsmouth in den USA und Visp im Wallis.

Das Moderna-Vakzin befindet sich in der Schlussphase der klinischen Tests. Konkret: Das Unternehmen aus Massachusetts hat kürzlich die Aufnahme des letzten der 30'000 Probanden in den Phase-III-Test abgeschlossen. Erste Daten der Studie werden im November erwartet, teilte Moderna dieser Tage mit.

Die Schweiz hat sich bereits 4,5 Millionen Dosen der Impfung gesichert.

(Reuters – rap)