Mobile Technologien, die uns helfen, ein gesünderes Leben zu führen, sind im Trend. Das hat auch der französische Kosmetikriese L’Oréal erkannt und hat einen tragbaren UV-Sensor lanciert. La Roche-Posay, die Hautpflege-Marke von L’Oréal, verkauft ihr neustes Produkt in ausgewählten Apple Stores in den USA und auf der Website apple.com für rund 60 Dollar.
Der Konzern, an dem Nestlé eine namhafte Beteiligung besitzt, sichert sich mit der Apple-Partnerschaft ein breites Publikum. Durch die Kooperation mit dem iPhone-Hersteller kann L’Oréal viele Konsumenten erreichen, die normalerweise keine Kosmetikabteilungen aufsuchen oder eine Hautpflege-Beratung in Anspruch nehmen.
«My Skin Track» misst die UV-Strahlung und gibt per App personalisierte Empfehlungen dazu, wie lange man sich der Sonne aussetzen soll. Der knopfgrosse Sensor funktioniert ohne Batterie, dafür mit NFC-Chip – derselben Technologie wie beim mobilen Bezahlen. Der Sensor misst auch Daten über Luftfeuchtigkeit, Pollen- und Abgasbelastung und übermittelt die Daten an das Handy. Der Tracker funktioniert mit dem «Apple Health Kit».
Wearables-Markt
Apple stieg vor vier Jahren in den Wearables-Markt ein, als der Tech-Konzern die Apple Watch lancierte. Mittlerweile ist die Smartwatch das meistverkaufte Wearable weltweit.
Seither wurden weitere Gesundheitsfunktionen ergänzt – etwa ein Fitness-Tracker, der mit der Apple-Gesundheits-App verbunden ist. In der aktuellsten Version der Apple-Uhr wurde eine EKG-Funktion integriert, welche die Herzfunktion überprüft und sogar ein Protokoll per PDF an den Arzt verschickt.
Mit dem UV-Sensor investiert L’Oréal erneut in die Beauty-Technologie – nachdem das französische Unternehmen vor einigen Monaten die VR-Firma Modiface übernahm und kurz darauf Make-up-Tests per virtueller Realität auf Facebook lancierte.
Beauty-Technologie
Der grösste Kosmetikkonzern der Welt fokussiert sich seit einigen Jahren verstärkt auf Technologie: 2012 lancierte L’Oréal einen eigenen Tech-Inkubator in den USA. Ein 35-köpfiges Team unter der Leitung von Guive Balooch entwickelt technologische Innovationen für die L’Oréal-Marken. Aus dieser Küche stammt auch der UV-Tracker. Er ist eine Zusammenarbeit mit der Northwestern University.
2016 hatte La Roche-Posay bereits einen ähnlichen UV-Sensor als eine Art Pflaster für die Haut lanciert. Auch das «UV Patch» war schon mit einer App verbunden, war aber nur als Vorstufe zu dem nun lancierten Gerät für den längerfristigen Gebrauch gedacht. Der Sensor «My Skin Track» wurde zusammen mit dem Schweizer Industriedesigner Yves Béhar entwickelt und wird mit einem Clip an der Kleidung befestigt.