Wer reich ist und schön wohnen möchte, der zieht an die Zürcher Goldküste, nach Zumikon, Küsnacht oder Erlenbach. Wer nicht ganz so reich ist und deswegen nicht ganz so schön wohnen kann, zieht an das gegenüberliegende Ufer des Zürichsees, an die «Pfnüselküste» zwischen Kilchberg und Horgen. So will es das Klischee.

Jetzt freilich holt das linke Zürichseeufer auf. In Kilchberg in der Nähe der Schokoladenfabrik Lindt & Sprüngli entsteht direkt am Wasser eine äusserst exklusive Wohnanlage mit zwölf Terrassenwohnungen. 300 bis 700 Quadratmeter misst jede von ihnen. Und obwohl die Appartements erst im Frühjahr 2007 zum Einzug bereit stehen werden, sind sie schon heute alle verkauft. Jeweils zu einem zweistelligen Millionenbetrag.

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Entsprechend exklusiv sind auch die neuen Eigentümer: Eines der Luxusappartements ging an Friedrich Christian («Mick») Flick. Der Kunstsammler und Miterbe des einstigen deutschen Industrieimperiums (geschätztes Vermögen: 1 bis 1,5 Milliarden Franken) besitzt bereits seit Jahren eine Bleibe in Gstaad. Die Wohnung am Zürichsee wird für ihn nur eine Dépendance sein.

Ähnliches gilt für Mick Flicks neue Nachbarin in Kilchberg, Denise Rich. Auch sie will sich nur zwei, drei Monate pro Jahr in ihrem neuen Heim aufhalten. Seit der publicity- und abfindungsträchtigen Scheidung von Rohstoffhändler Marc Rich logiert sie vorwiegend in ihrem 7-Millionen-Dollar-Penthouse in Manhattan oder dem 25-Millionen-Dollar-Landhaus in den nahe gelegenen Hamptons.

Auch aus Deutschland kommt prominenter Zuzug: Thomas Haffa, ehemals gefeierter, dann gefallener Börsenstar (EM.TV), wird München den Rücken zukehren. In Kilchberg kann er mit einer vorteilhaften Pauschalbesteuerung rechnen, denn auch nach dem Zusammenbruch seines Filmrechteimperiums bleibt ihm ein geschätztes Vermögen im dreistelligen Millionenbereich. Und auch der Gründer und Besitzer der Schuhfirma Mephisto, Martin Michaeli aus Italien, wird zur feinen Nachbarschaft in Kilchberg zählen.

Sie alle werden in der Wohnanlage höchsten Luxus geniessen. So können sie mit ihren Booten im Innern des Hauses anlegen. Der Indoor-Hafen verfügt über acht Anlegeplätze. Zur Ausstattung gehören ausserdem ein 25 Meter langer Pool, eine Sauna, ein Hamam, ein Massageraum und ein eigenes Fitnesscenter. Die Geräte dort sind so positioniert, dass man beim Joggen oder beim Gewichtstraining direkt auf den Zürichsee blickt.

Das rund 7000 Quadratmeter grosse Grundstück hatte Bauherr Oliver Wolfensberger bereits Ende 1999 vom gescheiterten Casinokönig Hans Jecklin erworben. Total 100 Millionen Franken liess er sich den edlen Bau kosten. MK