Das deutsche Luxusuhren-Onlineportal Chrono24 nimmt vor einem möglichen Börsengang prominente neue Investoren an Bord. Die dritte Finanzierungsrunde über insgesamt gut 100 Millionen Euro werde vom Technologie-Investor General Atlantic (GA) angeführt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Auch der Start-up-Investor des französischen Milliardärs und LVMH-Grossaktionärs Bernard Arnault, Aglaé Ventures, habe sich beteiligt. «Wir waren schon vor dieser Finanzierungsrunde mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet - also ein 'Unicorn'», sagte Chef und Mitgründer Tim Stracke der Nachrichtenagentur Reuters. GA und Arnault bewerteten das Unternehmen ebenfalls mit einer Milliardensumme.
«Wir halten uns alle Möglichkeiten offen»
Reuters hatte bereits im Mai aus Finanzkreisen erfahren, dass Chrono24 einen Börsengang im Visier hat und dabei mit bis zu 1,5 Milliarden Euro bewertet werden könnte. «Wir halten uns alle Möglichkeiten zur weiteren Finanzierung offen. Dazu gehört perspektivisch auch ein Börsengang», sagte Stracke. «Die neue Finanzierungsrunde hat daran nichts geändert.» Insgesamt konnte Chrono24 bisher rund 200 Millionen Euro (236 Millionen Dollar) bei Investoren einsammeln, die Gründer um Stracke haben die Mehrheit der Anteile abgegeben.
Ein Verkauf des ganzen Unternehmens - etwa an einen grossen Uhrenhersteller - komme jedoch nicht in Frage, machte Stracke klar. «Wir sehen extrem grosses Potenzial, uns macht das Geschäft viel Spass. Wir haben kein Interesse, die Unabhängigkeit von Chrono24 aufzugeben.» Der Gebrauchtuhren-Händler Watchfinder war vor drei Jahren an den Genfer Luxuskonzern Richemont verkauft worden. Die Schweizer Uhren-Plattform Chronext will laut Insidern schon im Herbst an die Börse.
(reuters/mbü)