Die Concorde verkörperte in den 1970er und 1980er Jahren die Zukunft des Fliegens: Das elegante französische Flugzeug transportierte gutbetuchte Passagiere in Überschallgeschwindigkeit um den Globus. Doch der superschnelle Jet war laut, teuer und auch gefährlich, wie ein spektakulärer Unfall Anfang der 1990er Jahre zeigte. In jenem Jahrzehnt flog die Concorde zum letzten Mal.
Doch nun bahnt sich eine Renaissance der Überschall-Jets an – gleich mehrere derartige Flieger werden derzeit entwickelt. Das neuste Vorhaben wird vom britischen Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic des Milliardärs Richard Branson vorangetrieben. Gemeinsam mit dem Triebwerkbauer Rolls-Royce plant Virgin Galactic den «Mach 3».
Das neue Flugzeug soll laut der gemeinsamen Mitteilung delta-förmige Flügel aufweisen, was entfernt an das Design der Concorde erinnert. Die Geschwindigkeit hingegen übertrifft das Tempo des französischen Vorgängers bei weitem: Der «Mach 3» soll in dreifacher Schallgeschwindigkeit auf einer Flughöhe von 18 Kilometern über den Himmel jagen.
Abheben und landen wird er dennoch auf normalen Airports. Die Ingenieurinnen müssen daher eine Lösung für eines der Probleme der Concorde finden: Der Überschall-Jet war extrem laut – und entsprechend unbeliebt bei Anwohnern von Flughäfen.
Das Angebot richtet sich an ein exklusives Klientel: Der Flieger soll 9 bis 19 Menschen Platz bieten – der knapp bemessene Raum ist für First- und Business-Class-Passagiere reserviert. Virgin Galactic und Rolls-Royce wollen mit ihrem Flieger neue Standards entwicklen bezüglich der Wartung, des Lärms, des Schadstoffausstosses und der Wirtschaftlichkeit von Flugzeugen: «wir freuen uns, einen neuen Standard fürs Reisen in Hochgeschwindigkeit zu setzen», so die Ankündigung.
(mbü)
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