Im Warenhaus erwartet man in der Regel Waren, die neu sind. Das gilt so natürlich auch für Modeartikel: Ungetragen, unbenutzt, unbefleckt sollen die trendigen Teile sein. Wer lieber auf schon getragene Klamotten setzt, deckte sich bislang im Brockenhaus oder im Secondhand-Laden ums urbane Eck ein.
Heute ist das nicht mehr so genau zu trennen. Und wenn schon Retailer wie H&M (via Firmentochter Sellpy) auf Secondhand-Klamotten setzen, kann getragene Kleidung – Fashionistas sprechen von «pre-owned» oder lieber noch von «pre-loved» – auch ein Thema fürs Warenhaus werden. Jelmoli in Zürich machte das mit der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Reawake vor. Jetzt kommt auch Manor-Chef Jérôme Gilg auf den Geschmack. Manor bringt die französische Secondhand-Kette Tilt Vintage in die Schweiz.
Ein erster Schweizer Ableger der französischen Kette, die 2008 gegründet wurde und in Frankreich rund zehn Läden betreibt, sitzt im Genfer Flaggschiff von Manor. Dabei handle es sich um ein Pilotprojekt, heisst es seitens Manor. «Wenn wir eine positive Kundenresonanz sehen, werden wir überlegen, das Konzept eventuell auszurollen».
Was Warenhäusern besonders gefällt am Secondhand-Case: Er steigert den Stöberdrang der Kunden.
(ag)