Der US-Süsswarenriese Mars hat sich bereit erklärt, den Pringles-Hersteller Kellanova für fast 36 Milliarden Dollar zu kaufen. Der Zusammenschluss der beiden Lebensmittelgiganten ist einer der grössten Übernahmen im laufenden Jahr. 

Mars, der die Marken Snickers und M&M’s produziert, wird 83,50 Dollar pro Aktie in bar für Kellanova zahlen. Das teilten die Unternehmen in einer Mitteilung am Mittwoch mit. 

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Die Ankündigung kommt bei den Anlegern und Anlegerinnen gut an: Die Aktien von Kellanova stiegen im vorbörslichen Handel in New York um 7,9 Prozent.

Die Übernahme ist die grösste, die Mars je getätigt hat. Sie stellt die 23 Milliarden Dollar teure Übernahme von Wrigley im Jahr 2008 in den Schatten.

Abspaltung von Kellogg’s

Die Lebensmittelindustrie kämpft mit sinkenden Absatzmengen, verlangsamtem Wachstum und einem schwächelnden globalen Konsum. Gegen Preiserhöhungen wehren sich die Verbraucherinnen und Verbraucher. Daher suchen die Unternehmen nach Innovationen und neuen Märkten, um ihre Umsätze zu steigern. 

Kellanova geht es besser als vielen seiner Konkurrenten; das Unternehmen kann aktuell gute Zahlen vorlegen. Grund ist die im vergangenen Jahr getätigte Auslagerung des Cerealiengeschäfts mit der Marke Kellogg’s in ein separates Unternehmen. Anfang dieses Monats hob Kellanova seine Prognosen für das Gesamtjahr an. Zuletzt haben etwa neue Produkte den Umsatz im zweiten Quartal befeuert.

Der Kauf von Kellanova dürfte Mars dabei helfen, sein auf Schokolade konzentriertes Portfolio besser zu diversifizieren und weg vom Kakao zu bringen. Dessen Preise sind in diesem Jahr auf Rekordniveaus angestiegen. Ebenfalls könnte Kellanova Mars helfen, auf den internationalen Märkten Fuss zu fassen.

Kartellrechtliche Bedenken dürfte es keine geben

Die Behörden dürften den Megadeal durchwinken. Analysten und Analystinnen haben erklärt, dass ein Zusammenschluss von Mars und Kellanova aufgrund der geringen Überschneidungen zwischen den Produkten der beiden Unternehmen keine grösseren kartellrechtlichen Bedenken aufwerfen würde.

Bereits vor der Ankündigung am Mittwoch hat das «Wall Street Journal» über die Konditionen des Deals berichtet. Reuters hatte Anfang des Monats von Insidern erfahren, dass Mars einen Kauf von Kellanova prüft.

(bloomberg/dob)