Führungswechsel beim Zara-Mutterkonzern Inditex: Die Tochter von Firmengründer Amancio Ortega, Marta Ortega, werde im April den Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen, teilte der spanische Modekonzern am Dienstag mit. Damit wird ein Generationenwechsel abgeschlossen, den ihr Vater vor rund zehn Jahren eingeleitet hatte.
Damals gab Amancio Ortega die Führung des Verwaltungsrats an Pablo Isla ab, der nun Platz für Marta Ortega macht. Die 37-Jährige hat laut Inditex seit 15 Jahren verschiedene Konzernposten innegehabt. Sie selbst erklärte, sie wolle auf das Erbe ihrer Eltern aufbauen, in die Zukunft blicken und zugleich aus der Vergangenheit lernen. Parallel zu ihrem Aufstieg wechselt der Modehändler mit seinen Marken Zara, Massimo Dutti, Bershka oder Pull & Bear auch den CEO aus.
Wichtige Kampagnen lanciert
Unter Marta Ortegas Führung sind laut Inditex wichtige Kampagnen mit führenden Kreativen wie Steven Meisel und Fabien Baron lanciert worden. Auch für die Einführung neuer Premium-Linien wie Zara SRPLS und Charlotte Gainsbourg by Zara sei Marta Ortega zuständig gewesen, schreibt das Branchenmagazin «Textilwirtschaft».
Die Berufung von Marta Ortega an die Spitze komme nicht überraschend, so das Magazin weiter. Sie sei das einzige der drei Kinder des Gründers, das als Nachfolgerin in Frage kam. Martas Bruder Marcos sei geistig behindert, ihre Schwester arbeite in der von Ortega gegründeten Stiftung Padeia, die sich um die Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher kümmert.
Oscar Garcia Maceiras wird CEO
Oscar Garcia Maceiras, seit März Chefberater bei Inditex, werde den seit zwei Jahren amtierenden CEO Carlos Crespo ablösen, erklärte der Inditex weiter. Der grösste börsennotierte Konzern Spaniens gehört zu über 59 Prozent dem Firmengründer und reichsten Mann des Landes. Das zweitgrösste Aktienpaket im Volumen von gut fünf Prozent hält laut Refinitiv-Daten Sandra Ortega, eine Tochter Amancio Ortegas aus erster Ehe.
An der Börse kam der Generationenwechsel nicht gut an. Inditex-Anteilsscheine fielen in Madrid um rund fünf Prozent. Analysten des Vermögensberaters Kepler Cheuvreux kritisierten das Timing. Die beiden neuen Top-Manager müssten erst noch beweisen, dass sie den Modehändler inmitten der Corona-Krise sicher steuern könnten.
(reuters | gku)