Rosige Aussichten für die Schweizer Wirtschaft: Die hiesige Konjunktur wird nach Einschätzung von Ökonomen im nächsten Jahr deutlich an Fahrt gewinnen. «Die Schweizer Wirtschaft ist seit geraumer Zeit ein Wachstums-Outperformer», erklärte Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff. Die hiesige Wirtschaft habe den Knick von 2009 relativ schnell wettgemacht.

Das gute Wachstum sei das Resultat intensiver Aufräumarbeiten und gelöster Hausaufgaben. Die Schweiz habe die Lehren aus der Immobilienkrise der 1990er-Jahre gezogen, die proportional zur Grösse des Landes die gleiche Dimension wie die Immobilienkrise von 2008 für die USA gehabt habe.

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Explosion des Zinsniveaus

Die Wirtschaft profitiert aber auch von Impulsen aus dem Ausland. In den USA ziehe das Wachstum an, auch wenn es Fragezeichen hinter der zukünftige Geldpolitik der Notenbank gebe. Auch die Euro-Zone dürfte sich erholen und mit einem Wachstum von 0,9 Prozent die Rezession hinter sich lassen. Das sei zwar nicht berauschend, aber der Unterschied zwischen einem schwachen Minus und einem schwachen Wachstum werde der Schweizer Exportindustrie Milliardensteigerungen bescheren. Denn 55 Prozent der Schweizer Ausfuhren gehen in die EU.

Einen Crash bei Wohnimmobilien sieht Neff nicht: «Das würde ich vehement bestreiten.» Zweistellige Preiseinbussen innert zwölf Monaten könnten nur passieren, wenn das Zinsniveau explodiere. «Ich frage mich, woher die Explosion des Zinsniveaus kommen soll», sagte Neff. Bei den Wohnimmobilien sei die Tragbarkeit bis zu einem Zinsniveau von 5 Prozent in der Schweiz flächendeckend gut gegeben.

Weniger rosig sehe die Situation bei den Geschäftsimmobilien aus. Trotz Überkapazitäten werde hier weitergebaut. Die Crashgefahr sei bei den Büroliegenschaften viel grösser.

(sda/ama/vst)