Die folgende Meldung der Nachrichtenagentur Sportinformation stand am 17. Januar 2006 in verschiedenen Schweizer Zeitungen: «Guter Start für die Schweizer Golfprofis in die Saison 2006: Martin Rominger sicherte sich am Qualifikationsturnier in Johor Bahru (Malaysia) die Spielberechtigung für die Asian Tour, die klar höher einzustufen ist als die Challenge Tour in Europa.»

Der Bündner, der über vier Runden mit 281 Schlägen den 14. Schlussrang belegte, startet als erster Schweizer Golfprofi als volles Mitglied auf der Asian Tour. Dieser Circuit umfasst in diesem Jahr 32 Turniere mit insgesamt mehr als 24 Millionen Dollar Preisgeld. An den gemeinsam mit der Europa-PGA-Tour organisierten und gut dotierten Turnieren wie dem Qatar Masters oder dem China Open wird Rominger allerdings noch nicht antreten dürfen. Sein primäres Ziel für 2006 ist ein Platz in den ersten 60 der Preisgeldrangliste, was ihm für das nächste Jahr auch das Startrecht an den besseren Turnieren einbrächte. «Meine Leistung bedeutet mir sehr viel», sagte Rominger. «Ich kann nun meinen Kalender selber gestalten.»

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Seine Laufbahn als Amateur hatte Martin Rominger mit den grössten Team-Erfolgen in der Geschichte des Schweizer Golfsports abgeschlossen als Vierter der Weltmeisterschaft 2004 und als Dritter der Europameisterschaft 2005. Er war an beiden Grossanlässen ein Pfeiler der grossartig auftrumpfenden Schweizer Nationalmannschaft. Und nun also der Start in die Profikarriere, wie er kaum besser hätte verlaufen können.

Ein rastlos Reisender

Der Erfolg in Malaysia hat Rominger schon einen Schritt weiter gebracht als die übrigen seiner jungen Kollegen. Von der Alps Tour, der dritten Stufe im europäischen Profigolf, auf die Challenge Tour und von dort weg an die Preisgeldhonigtöpfe der «grossen» PGA European Tour.

Auch Martin Rominger hatte damit gerechnet, sich in seiner Rookie-Saison auf der vergleichsweise schwach dotierten Alps Tour (Preisgelder zwischen 35000 und 55000 Euro pro Turnier) behaupten zu müssen. Er bestritt in diesem Frühling, gleichsam zur Einstimmung auf sein Abenteuer im Fernen Osten, zwei Alps-Tour-Events in Marokko und klassierte sich als 6. und als 7. in der Spitze. Jetzt sei er in der glücklichen Lage, die Alps Tour als Backup-Lösung betrachten zu können, sagt Rominger.

Den grössten Teil des Jahres, nämlich Frühling, Frühsommer und Herbst, wird Rominger jedoch als rastloser Reisender zwischen Seoul und Manila, Singapur und Bombay verbringen. Keines der 13 im Kalender aufgeführten Turniere ist mit weniger als 200000 Dollar dotiert; Höhepunkt ist das Singapur-Open vom 7. bis 10. September, an dem 3 Mio Dollar verteilt werden. Das intensive Engagement in Asien bedeutet auch, dass Rominger sowohl auf das European Masters in Crans-Montana von Anfang September als auch auf die ebenfalls im September beginnende mehrstufige Qualifikation für die Europa-PGA-Tour 2007 wird verzichten müssen. Wenn die Asian Tour während der schwülen und regenreichen Zeit von Anfang Juni bis Mitte August ruht, wird der Neoprofi einige Turniere auf der europäischen Challenge Tour spielen, so auch an der Premiere der Credit Suisse Challenge im Golfclub Wylihof in Luterbach SO.

In der Sommersaison in Europa wird Rominger auch enger mit seinem «Team» zusammen arbeiten können, mit seinem Golflehrer Marcos Moreno und seinem Manager Daniel Schaltegger. Auf der Asien-Tour jedoch ist der Bündner voll auf sich allein angewiesen.

Auf der Europa-Tour abschlagen

Der ungewöhnliche Einstieg in die Profi-Karriere führt dazu, dass Nicolas Sulzer und Martin Rominger, die beiden langjährigen Kumpels aus den geografischen Extremen der Schweiz, nun fürs erste weit gehend getrennte Wege gehen; der Genfer Sulzer, mit dem sich Rominger in all den Jahren auf Englisch unterhielt, musste den «klassischen» Einstieg über die Alps Tour wählen. «Wir bleiben aber in möglichst engem Kontakt», sagt Rominger. Fern am Horizont sehen die beiden Freunde ein Ziel: Gemeinsam auf der grossen Europa-Tour abschlagen.

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Martin Rominger

Geburtsdatum: 3. Mai 1979

Zivilstand: Ledig

Adresse: Chesa Giarsun, 7504 Pontresina

Homepage: www.martin-rominger.ch

E-Mail: mrominger@bluemail.ch

Grösse: 180 cm

Hobbys: Sport allgemein, Tennis, Eishockey, Ski, Kochen

Sponsoren: Swiss Golf, Credit Suisse

Supporter: Swiss Golf Pro Supporter Club

Coach: Marcos Moreno

Karriere als Amateur: Sieger Omnium Suisse 2004, Sieger Zentralschweizer Meisterschaften 2004 und 2003, viermal Engadiner Amateurmeister.

Weitere Highlights: 2. Platz World Unversity Golf Championship Taiwan 2003, 2. Platz Seminole Collegiate Invitational 2002, 2. Platz The Ridges Intercollegiate 2003, 4. Platz Einzel-Europameisterschaft 2003.

Highlights in Team-Wettbewerben: Mit der Schweizer Nationalmannschaft: 4. Platz Weltmeisterschaft 2004, 3. Platz Europameisterschaft 2003. Sieger Palmer Cup 2004 mit Team Europa (14,5:9,5 gegen USA).

Karriere als Profi: 6. Platz Open de Fès 2006, 7. Platz Open de Mohammedia 2006.

Gastspiel bei Woods, Singh und Co.

Martin Rominger ist in einem vorderhand einmaligen Gastspiel als erster Schweizer Golfprofi überhaupt auf dem bestdotierten Profi-Circuit der Welt, der US PGA Tour, angetreten. Er erhielt von Titelsponsor Zurich Financial Services eine Einladung für das mit sechs Millionen Dollar dotierte Turnier Ende April in New Orleans. Dort konnte er sich mit den Superstars der Szene messen. «Es ist eine riesige Ehre für mich», sagte der Schweizer.