Der Videospielhändler Gamestop machte Anfang 2021 als sogenannte Meme-Aktie international Schlagzeilen. Reddit-Nutzer liessen mit abgesprochenen Käufen den Aktienkurs des eigentlich kriselnden Unternehmens in die Höhe schiessen. Die Not scheint aber nicht vorbei zu sein. So plant Gamestop, zwischen Januar und Mai 2023 sämtliche Filialen in der Schweiz zu schliessen. 

Das berichteten am Freitag mehrere Schweizer Medien. Zuerst hatte das Portal esports.ch die Meldung verbreitet – mit Bezug auf ein internes Schreiben an die Mitarbeitenden. Die Schliessungen erfolgen demnach aus «strategischen Gründen», wie der Videospielhändler schreibt. Die Rentabilität der physischen Geschäfte im Elektronik- und Videospielebereich nehme immer mehr ab, während der Trend zu Download- und Streaming-Angeboten weiter anhalte.

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Betroffen sind sämtlich 83 Angestellte, die in den insgesamt 14 Schweizer Einzelhandelsgeschäften arbeiten. Die Leitung plant, die Kündigungen bereits Ende Oktober auszusprechen – auf den nächstmöglichen Zeitpunkt. 

Das Schweizer Gesetz sieht bei einer Massenentlassung vor, dass die Angestellten vorab informiert werden. Zudem muss der Arbeitgeber in einem Konsultationsverfahren den Mitarbeitenden die Chance geben, Vorschläge an die Geschäftsleitung einzureichen, wie mögliche Entlassungen vermieden werden könnten. Gamestop leitet gemäss dem Schreiben entsprechende Prozesse ein.

Gamestop setzt nun voll auf Online-Handel

Der Verkaufsriese zieht sich generell weltweit aus verschiedenen Lokalitäten zurück. Und will nun das Online-Angebot kräftig ausbauen. Ob der Strategiewechsel auch tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird, ist nicht absehbar. Gamestop trifft im Online-Markt aber auf grosse Konkurrenz wie Steam und EpicGames. 

Gleichzeitig diversifizierte Gamestop seinen Revenue-Stream im Juli 2022 mit einer eigenen NFT-Plattform. Auch diesbezüglich ist eher fraglich, ob sich dieser Schritt lohnen wird. NFTs haben in diesem Sommer einen starken Preissturz erlebt.

(mth)