Die Maxon Gruppe erhöhte ihren Umsatz im letzten Geschäftsjahr auf 526 Millionen Franken – ein Plus von knapp 15 Prozent. Der Cashflow habe 2018 mit 55,7 Millionen Franken ebenfalls ein «neues Rekordniveau» erreicht, meldet der Hersteller von Klein- und Spezialmotoren weiter.
Inzwischen hat die Gruppe mit Hauptsitz im Kanton Obwalden gut 3'000 Mitarbeiter, also rund 400 mehr als ein Jahr zuvor; die Produktionsstandorte befinden sich in Sachseln, Sexau (Deutschland), Veszprém (Ungarn), Chenonan (Südkorea) und Taunton (USA).
Umsatz in China verdoppelt
Alle globalen Märkte hätten zum Wachstum des letzten Jahres beigetragen: «Jede Vertriebsgesellschaft im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten, Afrika) stellte 2018 einen neuen Umsatzrekord auf. Auch in den USA verzeichnete Maxon den bisher höchsten Umsatz. In China ist es gelungen, den Umsatz innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln.»
In Europa ist Deutschland der grösste Absatzmarkt, gefolgt von der Schweiz. Wichtigstes Feld für Maxon-Produkte ist
- die Medizintechnik (42 Prozent des Umsatzes). Es folgen
- Industrie-Automation und Robotik (27 Prozent),
- Mess- und Prüftechnik (7 Prozent),
- Automobilindustrie (5,3 Prozent) sowie
- Luft- und Raumfahrt (5 Prozent).
Für das laufende Jahr erwartet Maxon ein «moderates Wachstum» – dies wegen der allgemein eher unsicheren Wirtschaftsentwicklung.
Maxon fliegt wieder zum Mars
Maxon wurde 1961 als Interelectric Sachseln AG gegründet – und dabei quasi als Ableger der bekannten deutschen Elektronik-Firma Braun: Es waren die beiden Söhne des Konzern-Gründers Max Braun, die hier Elemente für Braun-Geräte zu entwickeln begannen. International bekannt wurde das Unternehmen, als es die Fahrzeuge und Roboter diverser Mars-Missionen der Nasa mit Motoren, Sensoren und Encoder ausrüsten konnte.
Bei den Rover-Missionen der NASA sowie der ESA zum roten Planeten im nächsten Jahr sollen erneut Maxon-Antriebe zum Einsatz kommen.
«Jeder zehnte Mitarbeiter arbeitet in der Forschung und Entwicklung», sagt Karl-Walter Braun, Hauptaktionär des Unternehmens. Zugleich hat Maxon an der Hochschule Luzern ein eigenes Lab eingerichtet, wo unter anderem an einem E-Bike-Prüfstand gearbeitet wird. Ferner laufen diverse Projekte mit EPFL und ETH Zürich.
«Wir arbeiten unter anderem an sehr effizienten Drohnenantriebssystemen», sagt Maxon-CEO Eugen Elmiger. «Gleichzeitig stossen wir in den E-Mobility-Markt vor, indem wir Know-how für die Systemintegration und für Batterie-Management-Systeme aufbauen.»
Ab Juli 2019 trennt sich Maxon Motor vom Wort «Motor» und tritt nur noch als Maxon auf (beziehungsweise «maxon», klein geschrieben). Dies insbesondere weil sich das Obwaldner Unternehmen von einem Motoren- und Komponentenhersteller zum Spezialisten für präzise Antriebssysteme wandelt. Der Fokus liegt dabei auf den fünf Kernmärkten Medizintechnik, Aerospace, Industrieautomation, Transportation sowie E-Mobility & Robotik.
(rap)