Tesla-Chef Elon Musk will den Rest der Autoindustrie mit beispiellosem Wachstum in den Schatten stellen. Sein Ziel: Einen Jahresabsatz von 20 Millionen E-Autos bis 2030. Doch der Weg zu einem Volumen so gross wie heute die weltweit grössten Autobauer Volkswagen und Toyota zusammen schaffen ist mit Schlaglöchern übersät.
Vor knapp 20 Jahren angetreten, um die Elektromobilität voranzutreiben und den Markt aufzumischen, würde der Milliardär und Raumfahrtunternehmer Dimensionen sprengen: Tesla käme auf einen Marktanteil von einem Fünftel, doppelt so viel wie die grössten Hersteller heute. Im Vergleich zu den angepeilten 1,5 Millionen Tesla-Auslieferungen in diesem Jahr würde der Elektroautopionier um den Faktor 13 wachsen.
«Ich würde das mit dem Manhattan-Projekt im Zweiten Weltkrieg gleichsetzen», sagt der Produktionsfachmann Michael Tracy von The Agile Group. Das Manhattan-Projekt war das Bemühen der USA, eine Atombombe zu bauen.
Auch für die Autobranche wäre die Vision von Musk, wenn sie Wirklichkeit wird, ein Umbruch, der die Weise, wie die Branche funktioniert und sich Rohstoffe sichert, fundamental ändern würde. Tesla müsste noch sieben oder acht weitere Gigafabriken zur Batterieproduktion aus dem Boden stampfen, jedes Jahr eine. Die Batteriekapazität müsste im Vergleich zu den derzeitigen 100 Gigawattstunden um das 30-fache steigen: Langfristig belaufe sich der Bedarf auf 3000 Gigawattstunden, erklärte Musk im Juli.
«Wir haben gute Aussichten das tatsächlich noch vor 2030 zu erreichen. Ich bin höchst zuversichtlich, dass wir es bis 2030 schaffen.»
Investitionen von Hunderten Millionen Dollar
Die hochfliegenden Pläne von Musk erfordern auch enorme Investitionen, wie eine Reuters-Analyse der von Tesla veröffentlichen Finanzdaten und Prognosen für die Entwicklung der Elektroautobranche ergibt. Insgesamt müssten bis 2030 etwa 400 Milliarden Dollar in neue Montage- und Batteriewerke der Kalifornier fliessen - weitere 200 Milliarden Dollar in den Rohstoffeinkauf und die Produktion der Elektroantriebe.
Bis Jahresende will Musk entscheiden, wo die fünfte Tesla-Fabrik entstehen soll. Heute gibt es zwei in den USA, eine in China und eine in Grünheide bei Berlin. Heisser Kandidat für Nummer fünf ist Kanada. Auch über die USA, Mexiko oder Indien wird spekuliert. Rohstoffproduzenten und Batterieproduzenten müssten ihre Kapazitäten stark ausbauen, um den Appetit ihres Kunden Tesla stillen zu können.
Für 3000 Gigawattstunden kalkuliert der Fachdienst Benchmark Mineral Intelligence (BMI) mit einer Menge von zwei Millionen Tonnen Lithium, 1,3 Millionen Tonnen Nickel, 3,5 Millionen Tonnen Graphit und 200.000 Tonnen Kobalt. Das wären vier Mal so viel Lithium und Nickel wie die gesamte Elektroautoindustrie im Jahr 2022 verbraucht, sieben Mal soviel Graphit und doppelt soviel Kobalt. BMI bezeichnete das als «sehr ehrgeizig».
Derzeit hat Tesla Abnahmeverträge mit mehr als 20 Rohstofflieferanten weltweit. Zu seinen Planungen äussert sich der Autobauer auf Anfrage nicht.
Auf der Rechnung haben muss der Tesla-Chef auch das wachsende Angebot an Elektroautos der traditionellen Autobauer, die weltweit auf emissionsfreie Antriebe umschwenken. Autoexperte Tracy ist daher skeptisch, dass Musk innerhalb von acht Jahren den mit Abstand grössten Autobauer der Welt auf die Beine stellen kann. «Das wäre eine aussergewöhnliche Leistung, wenn man bedenkt, dass Toyota dafür Jahrzehnte gebraucht hat.»
(reuters/dob)
5 Kommentare
Diese Pläne stehen unter der Prämisse einer weiteren positiven Entwicklung der Weltwirtschaft.
Aktuell in einer Zeit einer sehr verrückten Politik, Westeuropa Ökoreligion ("Klimawandel"...), Nordamerika destruktive links, ökoreligiöse Politik, China willkürliche Eingriffe der Politik in die Wirtschaft, sieht es zumindest eher nach einem Rückwärtsgang der Wirtschaft und damit sinkenden Auto Absatzzahlen aus.
Die rote und grüne Vision ist die einer verarmten, feudalistischen Gesellschaft. Eine solche Gesellschaft braucht keine 20 Mio. E-Autos.
Ist das nun wieder eine Publi-Reportage für Tesla ? Als Journalist sollte man nun Elon Musk wirklich kennen und wissen, dass seine Ankündigungen nicht mal zu 10% eintreffen. Weder fahren seine Auto heute überall mit Autopilot durch die Gegegend noch gibt es 1 Mio Tesla Robotaxis. Alles "gigantische" Ankündigungen auf 2020, die aber nie eingetroffen sind. Sowieso müssen zuerst mal 20 Mio überhaupt einen Tesla kaufen wollen. Nur weil man ein E-Auto will muss es heute nicht mehr Tesla sein. Es gibt dutzende andere, die sogar noch mehr Auto als nur Infotainment sind.
Auch die 20% der Tesla Visionen die umgesetzt wurden sind beachtlich.
Musk hat sich seit Corona politisch konservativ positioniert. Die etablierten Medien in Europa und USA beginnen seinen Heiligenschein zu demontieren. Insofern ist es interessant ob Musk nicht zu Fall gebracht wird.
Wenn es einer kann, dann Elon Musk!
Elon Musk kann nicht mal zwischen Supercharger laden und CHAdeMO (oder CCS), also alles DC (Gleichstrom) differenzieren (oder will es nicht).
Uns frühe (bis ca. 2016) Model S Käufern, die Tesla immerhin das Überleben ermöglicht haben, kastriert er die Ladegeschwindigkeit seit ein paar Jahren um ca. die Hälfte, was heisst für Langstrecken kaum mehr brauchbar. Z.t. sogar die Kapazität und alles nur für den schnöden Mammon, wo er ja scheinbar immer noch zu wenig hat (damit er über die 8 Jahresgarantie kommt).
Klammheimlich, feige und miserabel (in Norwegen deshalb zu 13 T EUR Entschädigung/Auto verurteilt, interessiert niemanden mehr...).
Nicht genug, undifferenziert reduziert er auch gleich die Ladegeschwindigkeit bei CHAdeMO/CCS ohne SC.
Bei Reklamationen monieren sie, ich würde über 40% Supercharger laden, dabei sind es keine 5% und der Rest CHAdeMO oder CCS ohne SC..
Der, der alles kann... ...muss bei jeder Reparatur darauf hingewiesen werden, dass eine (bei Tesla abgeschlossene) Garantieverlängerung besteht.
Nur der (mobile) Ranger weiss, dies jeweils - aus dem Kopf.
Der, der alles kann, kann kein Schiebedach reparieren, bzw. repariert die Undichtigkeit und bringt den daraus folgenden unerträglichen Lärm über 150 km/h wiederholt nicht mehr weg (was der Karrosserist in 5 Minuten kann).
Der, der alles kann, wechselt die ratternde (bei Kaltstarts) Antriebswelle 2 x aus und sie rattert weiterhin fröhlich weiter. Und jesesmal ein Riesentheater, weil sie die Störung selber nicht reproduzieren können.
Viel Vergnügen, bei 20 Mio. Teslas im Jahr...
Visionen in Gange setzen, das kann er, und Kult installieren, um dann seine noch grössere Begabung, die Finanzakrobatik darauf anzuwenden.
Aktienkurs hypen für KE am laufenden, auch grosser Lohnbestandteil, schlussendlich sich selber 200 Mia. aus dem "Nichts" zuschieben und einen guten Teil mit grandiosen Begründungen sicherstellen.
Nur Finanzakrobatik oder bereits Ponzi-System???