Die Allianz Suisse hat im vergangenen Jahr mehr Prämien eingenommen und den Gewinn gesteigert. In der Beruflichen Vorsorge (BVG) wechselten nach dem Rückzug der Axa aus dem Angebot mit Vollversicherungen wohl auch Kunden der Winterthurer zur Allianz.
Das Prämienvolumen der Allianz Suisse wuchs 2019 insgesamt um 4,3 Prozent auf 3,88 Milliarden Franken, wie die Schweizer Tochter des Allianz-Konzerns am Freitag mitteilte. Der Betriebsgewinn legte dank einem erneut schadenarmen Jahr um 5,2 Prozent auf 360 Millionen zu und der Jahresgewinn sprang um 8,1 Prozent auf 294 Millionen. Die Unternehmenssteuerreform wirkte sich dabei im Gewinn positiv aus.
Axa-Effekt hilft
Gewachsen ist Allianz Suisse vor allem in der Lebensversicherung. Da zog das Volumen um 8,8 Prozent auf 1,87 Milliarden Franken an. Die Allianz erwähnt dies in der Mitteilung zwar nicht explizit, doch dürfte der Entscheid des Konkurrenten Axa, aus der Vollversicherung auszusteigen, der Grund für den Wachstumssprung sein.
Die Axa bietet im BVG-Geschäft seit Anfang 2019 keine Vollversicherungslösungen mehr an. Damit lassen sich die am Schweizer Markt übrig gebliebenen Anbieter noch an einer Hand abzählen. Die Vollversicherung bietet den Firmen in Vorsorgefragen einen Rundumschutz und deckt auch Anlagerisiken ab. Dieser Schutz ist vor allem bei KMU beliebt.
Trotz Wachstum fiel der operative Gewinn im Lebengeschäft leicht auf 114 Millionen zurück. Die Vollversicherung lässt sich aufgrund tiefer Zinsen und regulatorischer Vorgaben nicht allzu profitabel betreiben und mit Blick auf die Verschlechterung des Zinsniveaus hat Allianz Suisse laut Mitteilung die Reserven für Zinsgarantien weiter verstärkt.
Verbesserungen im Krankentaggeld-Geschäft
In der Sachversicherung lagen die Prämieneinnahmen mit 2,01 Milliarden Franken leicht über dem Vorjahr. Gewachsen sei vor allem das Geschäft mit Unternehmenskunden und auch die Rechtsschutzversicherung habe sich gut verkauft, hiess es. Die 2018 erworbene DAS Rechtschutzversicherung Schweiz wurde in die Tochter CAP integriert und so stiess dieser Teil schweizweit in die Top-3 vor.
Der für die Sachversicherung wichtige Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 90,5 Prozent. Liegt der Satz unter 100 Prozent, dann verdient ein Versicherer mit dem Geschäft Geld. Dabei sei die Gruppe im Krankentaggeld-Geschäft zu Wachstum und Profitabilität zurückgekehrt, hiess es. Gleichzeitig war 2019 ein an Unwetterschäden vergleichsweise armes Jahr.
Allianz Suisse habe 2019 sowohl betreffend Wachstum als auch was die Profitabilität anbelangt nahtlos an die vergangenen Jahre angeknüpft, kommentiert CEO Severin Moser in der Mitteilung die Ergebnisse. Das Unternehmen habe zudem die Zufriedenheit der Kunden weiter erhöht.
(awp/mlo)