Die Industriegruppe Metall Zug plant einen tiefgreifenden Umbau und eine Verselbstständigung von Geschäftsbereichen. So könnte die Haushaltsapparate von V-Zug an die Börse gebracht werden. Die Transformation des Unternehmens soll über mehrere Jahre vollzogen werden.
Konkret plant die Gruppe Angaben vom Donnerstag zufolge, sich in den nächsten Jahren bei gewissen Beteiligungen auf die Rolle des strategischen Ankeraktionärs zurückzuziehen. In diesem Zusammenhang prüfe man die Verselbständigung und Abspaltung des Geschäftsbereichs Haushaltapparate (V-Zug) sowie dessen Börsenkotierung. Dies sei frühestens im zweiten Quartal 2020 zu erwarten.
In einem ersten Schritt wird zudem die Geschäftsleitung von Metall Zug per 1. Juni 2019 auf den Gruppenchef und den Finanzchef verkleinert. Der Transformationsprozess werde mit Zusatzaufwendungen verbunden sein, kündigte das Unternehmen weiter an. So wolle man mit Investitionen in die Digitalisierung, die Industrie 4.0, in modernste Produktionsanlagen und in Produktentwicklungen zukunftsfähig bleiben und die Produktionsstandorte in der Schweiz konkurrenzfähig halten.
Weniger Reingewinn als im Vorjahr
Im vergangenen Jahr hat Metall Zug weniger Reingewinn eingefahren. Unter dem Strich resultierte ein Ergebnis von 63,6 Millionen, 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT stieg zwar um 69 Prozent auf 89,3 Millionen Franken. Darin ist aber auch der Beitrag per 1. März gekauften Haag-Streit-Gruppe enthalten. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um den EBIT-Beitrag der zugekauften Firmen, betrug der EBIT 63,1 Mio Franken.
Der Umsatz stieg 2018 vor allem dank der Akquisition der Haag-Streit Gruppe und dem Wachstum im Geschäftsbereich Wire Processing um gut 25 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken. Das organische Wachstum in Lokalwährungen betrug 3,3 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Analystenprognosen leicht unterschritten
Mit den vorgelegten Zahlen hat Metall Zug die Vorgaben der Analysten beim Umsatz erreicht, bei EBIT und Reingewinn unterschritten. Diese hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 1,20 Milliarden, einem EBIT von 97,1 Millionen und einem Reingewinn 71,2 Millionen gerechnet.
Für das Jahr 2019 rechnet das Management von Metall Zug mit einem schwierigen und unsicheren Umfeld. Aufgrund der Transformation wird auf eine Aussage zum Betriebsergebnis 2019 verzichtet.
(awp/gku)