Im Geschäftsjahr 2011 hat Meyer Burger durch die anhaltend angespannte Situation in der Photovoltaik-Branche unter dem Strich ein deutlich geringeres Ergebnis erzielt. Ebit und Konzerngewinn des Solarindustriezulieferers waren massgeblich durch Sondereffekte aufgrund der Akquisition von Roth & Rau belastet.

Der Ebitda stieg durch die Akquisition um 49 Prozent auf 278,4 Millionen Franken. Der Ebit sank jedoch um 8,8 Prozent auf 116,7 Millionen. Die Ebit-Marge erreichte damit 8,9 Prozent (Vorjahr 15,5 Prozent), wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Der Konzerngewinn fiel um 63 Prozent auf 35,8 Millionen Franken.

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Abschreiber belasten

Bereits Anfang Februar hatte Meyer Burger die Umsatzzahlen veröffentlicht: Hier wurde 2011 eine Steigerung um mehr als 50 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken verbucht. Der Umsatz basiert auf konsolidierter Basis inklusive der mehrheitlich übernommenen deutschen Roth & Rau. Für den Ebitda auf konsolidierter Basis hatte das Unternehmen einen Wert in der Grössenordnung von 275 Millionen erwartet. Auf Stufe Konzernergebnis sei mit einem «deutlich tieferen» Gewinn als im Vorjahr zu rechnen, lautete die Einschätzung von Meyer Burger Anfang Februar.

Die Abschreibungen und Wertminderungen betrugen 2011 insgesamt 161,7 Millionen Franken. Davon sind rund 41,7 Millionen auf planmässige Abschreibungen von immateriellen Werten zurückzuführen. Für die Beteiligung an Roth & Rau wurden rund 19,4 Millionen an ordentlichen Abschreibungen auf immaterielle Anlagen getätigt. Hinzu kommt ein einmaliges Impairment auf den Goodwillpositionen in Höhe von 73,6 Millionen und ein Impairment auf der Roth & Rau CTF Dünnfilm Technologie von sieben Millionen. Auf Stufe Ebit belief sich der Konsolidierungseffekt der Roth & Rau Gruppe auf rund -107 Millionen.

Wie bereits in den Vorjahren beantrage der Verwaltungsrat der ordentlichen Generalversammlung vom 26. April 2012, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen, so die Mitteilung weiter. Zudem werde der Verwaltungsrat der Generalversammlung den Antrag stellen, den Sitz der Meyer Burger Technology AG von Baar nach Gwatt (Thun) zu verlegen.

Eine Guidance für das laufende Geschäftsjahr 2012 sei äusserst schwierig, schreibt das Unternehmen. 2012 rechnet Meyer Burger mit einem Nettoumsatz in der Grössenordnung von 600-800 Millionen Franken und einer Ebitda-Marge im Bereich von 4-8 Prozent.

Personalabbau um 15 Prozent geplant

Meyer Burger plant, innerhalb eines Optimierungs- und Konzentrationsprogramms eine Reduktion des weltweiten Personalbestandes um rund 15 Prozent. Zum Jahresende betrug die Anzahl der Mitarbeitenden 2791. Die einmalige Aufwendungen und Rückstellungen für die Umsetzung des Kostensenkungsprogramms beziffert das Unternehmen für 2012 mit einem Wert im einstelligen Millionenbereich. Ab 2013 sollen damit die operativen Kosten um rund 20-30 Millionen Franken sinken.

Mithilfe der Massnahmen will der Konzern die Synergien zwischen den beiden Unternehmensgruppen Meyer Burger und Roth & Rau verstärkt nutzen. Der Markenauftritt werde unter dem Namen Meyer Burger vereinheitlicht. Die Vertriebsstrukturen sollen zusammengeführt und die Anzahl der Vertriebsgesellschaften reduziert werden, wie das Unternehmen weiter schreibt.

Weiter keine Dividende

Meyer Burger verzichtet erneut auf die Ausschüttung einer Dividende. Wie bereits in den Vorjahren beantrage der Verwaltungsrat der ordentlichen Generalversammlung vom 26. April 2012, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen, so die Mitteilung weiter. Zudem werde der Verwaltungsrat der Generalversammlung den Antrag stellen, den Sitz der Meyer Burger Technology AG von Baar nach Gwatt (Thun) zu verlegen.

Absturz an der Börse

Nach einer halben Stunde war ein grosser Teil der Kursverluste aber bereits wieder wettgemacht. Kurz nach 10 Uhr schliesslich betrug das Minus noch 2,7 Prozent. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index lag derweil 0,6 Prozent unter dem Vortag.

In den ersten Handelsminuten wurden bereits mehr Aktien von Meyer Burger gehandelt als sonst im Durchschnitt während eines ganzen Tages.

Die Erwartungen der Analysten verfehlt hat Meyer Burger insbesondere beim Gewinn und beim Bestellungseingang. Grosse Teile des Ergebnisses - namentlich der Abschreiber auf der zugekauften Roth & Rau - waren allerdings schon vorab bekannt gegeben worden. Händlern zufolge stehen die deutlichen Kursverluste denn auch in Zusammenhang mit dem in den USA auf chinesischen Solarzellen und -modulen eingeführten Importzoll.

(chb/muv/awp/sda)