Microsoft nimmt nur noch Platz drei unter den Technologiekonzernen ein, was den Börsenwert angeht. Nachdem bereits vergangenes Jahr Apple vorbeigezogen war, hat IBM  nun IBM nachgelegt. Der Konzern kam zum New Yorker Börsenschluss am Montag auf einen Marktwert von 203,8 Milliarden Dollar, Microsoft mit 203,7 Milliarden auf auf 100 Millionen Dollar weniger. Apple bleibt mit derzeit 309,2 Milliarden gemessen am Börsenwert das unangefochten teuerste US-Technologieunternehmen.

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Die Entwicklung markiert eine weitere glücklose Etappe in Microsofts jüngerer Geschichte: Dem Marktführer gelingt es nicht, die Investoren davon zu überzeugen, dass er wie in der Vergangenheit auch in Zukunft mit technologischen Neuerungen trumpfen kann.

Der Tausch der Plätze mit IBM ist zugleich der nächste Wendepunkt in der gemeinsamen Geschichte der beiden Grossunternehmen: IBM dominierte über Jahrzehnte die Computerbranche und heuerte dann Anfang der 1980er Jahre das kleine, unbekannte Softwareunternehmen Microsoft an, um für seinen neuen Personal Computer ein Betriebssystem zu entwickeln.

IBM mit geschärftem Profil

Dem langjährigen Microsoft-Chef und Gründer Bill Gates gelang es, diesen Durchbruch in eine Marktführerschaft umzuwandeln. Seine Theorie, wonach Software mehr wert sei als Hardware, schien sich zu bestätigen, als Microsoft bis Ende 1999 an der Börse etwa dreimal so viel wert war wie IBM. Damals war Microsoft sogar das teuerste Unternehmen in den USA. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 wurden die Karten jedoch neu gemischt.

Heute dominiert Microsoft zwar noch immer den Markt für Betriebssysteme, den neuen Markt für Internetwerbung hat aber Google fest im Griff, bei Smartphones und Tablet-PCs wiederum weist Apple den Weg. Auch mit Online-Netzwerken wie Facebook oder Twitter tut sich Microsoft schwer. Den Marken-Forschern von Millward Brown zufolge ist Microsoft nur noch die fünftwichtigste Marke weltweit - nach Apple, Google und IBM sowie McDonald's.

IBM dagegen hat in der Zwischenzeit eifrig sein Profil geschärft und sich als Spezialanbieter für Geschäftssoftware, Server und Beratung positioniert. Der Konzern ist nun das viertgrösste Unternehmen der USA - auf Basis des Börsenwertes nach dem Ölmulti Exxon Mobil, Apple und General Electric.

Smartphone-Markt: Update für Windows Phone 7 angekündigt

Microsoft legt nun im Smartphone-Markt mit einer neuen Version seines Windows Phone 7 nach und holt sich weitere Hardware-Partner ins Boot. Die Version "Mango" soll im Herbst 2011 auf den Markt kommen und dann für alle Windows-Phone-Geräte kostenlos zum herunterladen bereit stehen, kündigte der Software-Hersteller am Dienstag an. Dann sollen auch Acer, Fujitsu und der chinesische Herstellers ZTE neue Smartphones mit Windows Phone 7 auf den Markt bringen.

Mit den neuen Partnern will sich Microsoft auch weitere wichtige Märkte wie China, Japan, Nordkorea und Russland erschliessen. Die neuen Geräte sollen unter anderem in Sprachen wie Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Polnisch und Russisch verfügbar sein. "Wir wollen dort mit einer aggressiven Preisstrategie wachsen", sagte Microsoft-Manager Achim Berg.

Marktforscher setzen grosse Erwartungen in das neue Betriebssystem von Microsoft. Nachdem der Vorgänger Windows Mobile schon an den Rand der Bedeutungslosigkeit gerückt war, sagen die grossen Institute Gartner und IDC dem neuen Windows Phone 7 Marktanteile bis über 20 Prozent bis zum Jahr 2015 voraus

(tno/awp/sda)