Trotz einem Rekordumsatz geht bei der Migros die Talfahrt beim Reingewinn weiter. Unter dem Strich verdiente der «orange Riese» im vergangenen Jahr 475 Millionen Franken. Das sind 5,5 Prozent weniger als im 2017.
Schuld am Rückgang sei unter anderem Globus, teilte die Migros am Dienstag in einem Communiqué mit. Man habe Wertberichtigungen von 90 Millionen Franken auf die Warenhauskette vornehmen müssen.
Operativ hat sich die Migros nach dem Einbruch im Vorjahr wieder etwas gefangen. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 7,8 Prozent auf 651 Millionen Franken.
Allerdings ist der Detailhandelskonzern noch weit von einstigen Höhen entfernt. Noch im Jahr 2016 hatte die Migros einen Betriebsgewinn von 911 Millionen Franken eingefahren.
Anhaltender Margendruck
Die jetzige EBIT-Marge bleibe mit 2,3 Prozent auf tiefem Niveau, was den anhaltenden Margendruck widerspiegle. Die Migros-Gruppe sei mit dem leicht verbesserten operativen Ergebnis auf Kurs, jedoch noch nicht auf dem Niveau, das sie erreichen wolle, erklärte Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen: «Wir sind daran, unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern.»
Vor einem Jahr hatte der Migros-Chef vor den Medien gesagt: «Der Gewinn muss steigen. Niemand kann mit diesem Ergebnis zufrieden sein.»
Finanzchef Jörg Zulauf rechnete damals damit, 2018 das längerfristige Ziel von 2 bis 4 Prozent Reingewinnmarge wieder zu schaffen. Das gelang nun nicht. Mit rund 1,7 Prozent ist die Reingewinnmarge gar noch tiefer als die 1,8 Prozent aus dem Vorjahr 2017.
Der Gruppenumsatz legte indes um 1,4 Prozent auf 28,5 Milliarden Franken zu, wie bereits seit Januar bekannt ist. Das ist ein Rekord.
Auch Coop mit Gewinnrückgang
Zum Vergleich: Konkurrentin Coop musste im vergangenen Jahr ebenfalls einen Rückgang von 2,6 Prozent auf noch 473 Millionen Franken hinnehmen. Der Schuld am Taucher war das Aus des verlustreichen Onlinemarktplatzes Siroop Ende April.
Dieses riss operativ ein Loch von 35 Millionen Franken in die Kasse, was den Betriebsgewinn (EBIT) nach unten zog. Der EBIT fiel um 34 Millionen auf 772 Millionen Franken. Ohne Siroop wäre der Gewinn gestiegen.
(sda/gku)