Das Ladenkonzept Depot aus Deutschland hätte Interio mehr Umsatz bringen sollen. Migros-Handelschef Ernst-Dieter Berninghaus fädelte die Übernahme von Depot ein. Die Dekor-Artikel zu günstigen Preisen haben das Möbelhaus der Migros aber nicht weitergebracht: Die beiden Konzepte hätten sich wider Erwarten nicht gegenseitig beflügelt, so die Begründung. Seit Anfang Juli werden sie deshalb wieder getrennt geführt.

Im Hintergrund sorgte die Trennung für Aufregung. Im Interio-Depot- Zentrallager in Nebikon LU zitterte ein Teil der 114 Mitarbeiter um ihren Job. Die Logistik mit den Wohnaccessoires von Depot hat die Migros an die Logistikfirma Fiege in Oftringen ausgelagert. Laut Migros soll es keinen Stellenabbau geben. Weil die Decor-Artikel von Depot ein sehr saisonales Geschäft ist, werden gemäss Informationen der «Handelszeitung» in Nebikon aber weniger Aushilfen und Temporäre zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um rund acht Personen, die nicht mehr gebraucht werden.

Die übrigen Angestellten werden sich neben den Möbeln um die Interio-eignen Wohnaccessoires kümmern. Die hatte die Migros-Tochter vor drei Jahren nach der Depot-Integration aus dem Sortiment gekippt. Jetzt rückt Interio die einstigen Dekorationen wieder ins Regal und aktiviert ehemalige Lieferanten wieder. «Wir arbeiten mit neuen und ehemaligen Lieferanten zusammen», sagt Interio-Chef Reto Waidacher. Das Sortiment soll auf Anfang August auch ausgebaut werden.

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Mehr Umsatz dringend benötigt

Eigene kleinere Interio-Läden mit dem Wohnaccessoire-Sortiment wie es das früher mit der Galerien und Boutiquen gab, sind nicht geplant. Diese Standorte hat Interio an die neue Depot Schweiz AG abgetreten.

«Wir erhoffen uns  durch die Wiederaufnahme der eigenen Wohnaccessoire eine klare Positionierung und damit natürlich mehr Kunden und Umsatz», sagt Waidacher weiter.

Das hat Interio nötig. Die Umsätze sinken seit 2008 Jahr für Jahr. 2011 sank der Umsatz um 5,4 Prozent. Dieses Jahr setzt sich der Umsatzrückgang fort: «Wie der gesamte Möbelmarkt haben auch wir in den ersten sechs Monate an Umsatz eingebüsst», sagt Waidacher. Laut Experten hat der gesamte Möbel- und Wohnaccessoiresmarkt in den ersten fünf Monaten 2012 um rund 0,3 Prozent abgenommen.