Die Migros verkauft auch in Zukunft keine alkoholischen Getränke: Die Stimmenden aller zehn Genossenschaften haben sich gegen den Verkauf von Alkohol in den orangen Läden ausgesprochen, wie die Migros am Donnerstag mitteilt. Das Nein war zum Teil wuchtig.
So sprachen sich etwa in der Migros-Genossenschaft Zürich 80 Prozent der Stimmenden gegen die Aufhebung des Alkoholverbots aus. Auch bei den Genossenschaften Aare, Ostschweiz, Basel, Luzern und Neuenburg-Freiburg lag der Nein-Anteil bei über 70 Prozent.
Am offensten für eine Aufhebung des Alkoholverbots waren die Stimmenden im Kanton Tessin. Dort sprachen sich knapp 45 Prozent dafür aus. Mehr als 40 Prozent Ja-Stimmen erreichte die Vorlage sonst in keiner Region.
630’000 Personen haben an Migros-Abstimmung teilgenommen
Das Interesse an der Abstimmung war gross, heisst es in der Medienmitteilung. Insgesamt beteiligten sich über 630’000 Genossenschafterinnen und Genossenschafter an den Urabstimmungen – so viele wie nie zuvor. Dies entspricht einer Stimmbeteiligung von 29 Prozent.
«Das zeigt eindrücklich die grosse Verbundenheit der Bevölkerung mit der Migros und ihren demokratischen Werten», sagt Ursula Nold, Präsidentin der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes.
Neu gibts alkoholfreies Migros-Bier
Dennoch werde es eine sichtbare Änderung im Sortiment der Migros-Filialen, Migros-Restaurants und Migros-Take-Aways geben, teilt die Migros weiter mit: Dort wird voraussichtlich ab 2023 das alkoholfreie Migros-Bier «Non» angeboten.
«Bereits heute bieten wir vielfältige alkoholfreie Getränke-Alternativen an, zum Beispiel für trendige Apéros», sagt Ursula Nold. «Das alkoholfreie Migros-Bier steht fortan als sichtbares Symbol für die Migros-Demokratie in den Läden.»
Migros-Genossenschaften können neu online abstimmen
Neben der Alkoholfrage stimmten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter wie jedes Jahr auch über die Jahresrechnung und die Verwendung des Bilanzgewinns ihrer Genossenschaft ab.
Ausserdem befanden sie über eine Statutenänderung zur digitalen Ausübung der Mitgliedschaftsrechte und somit über die Möglichkeit, in ihrer Genossenschaft künftig online abstimmen zu können.
Letzteres wurde deutlich angenommen: «Mit dem Ja zu Online-Abstimmungen setzten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter ein deutliches Signal, dass sich die Migros fortschrittlich weiterentwickeln soll, wie dies seit jeher zu ihrem Wesen gehört», so Nold.
(AWP/bsc)