Die Händler und Tourismusunternehmen machen mobil gegen die Kreditkartengesellschaften und Banken. «Wir waren vergangene Woche bei der Wettbewerbskommission und haben unser Anliegen deponiert», bestätigt Severin Pflüger vom Verband Elektronischer Zahlungsverkehr (VEZ), hinter dem unter anderem die Migros, Coop und Manor, aber auch die Hotel- und Wirteverbände stehen. Grund sind – einmal mehr – die Kreditkartengebühren.
Der VEZ fordert eine massive Senkung der Gebühren, die der Handel an Kartenherausgeber bezahlen muss: Es geht um die sogenannte Interchange Fee (siehe Infobox zum Zahlungssystem). Der Verband unterstützt seine Forderung mit einer Studie, die vom Beratungsunternehmen Swiss Economics erstellt wurde und die der «Handelszeitung» vorliegt. Als Grund für die Senkung nennt der VEZ die starke Zunahme der neuen Debitkarten.
Die Interchange Fee sorgt seit Jahren für Ärger. Sie ist Bindeglied und Schmiermittel im Kartengeschäft. Bei vielen Kartenzahlungen fliesst zusätzlich zu den normalen Abwicklungsgebühren auch eine Umsatzbeteiligung an die Bank, welche die Karte ausgegeben hat. Betroffen sind alle Kreditkarten sowie die neuen Debitkarten mit den Logos von Visa und Mastercard.
Der VEZ schätzt die Kosten dafür auf jährlich etwa 70 Millionen Franken für Debitkarten und 180 Millionen Franken für Kreditkarten. Er geht dabei von Zahlen eines Verbandsmitglieds aus. Gemessen an den von der Nationalbank ausgewiesenen Kartenumsätzen entspricht das Durchschnittskosten von 0,12 Prozent für Debitkarten und 0,87 Prozent für Kreditkarten.