Der deutsche Milchbaron Theo Müller erwägt, sich in der Schweiz einbürgern zu lassen. «Vielleicht wird es notwendig, dass ich Schweizer werde», sagt der in Erlenbach am Zürichsee wohnhafte Unternehmer in einem Interview mit der «Handelszeitung».
«Der Zugriff des deutschen Fiskus auf Unternehmen und auf die dahinterstehenden Personen könnte grösser werden, sofern jemand wie Jürgen Trittin in der nächsten deutschen Regierung Finanzminister würde», befürchtet Müller. «Wenn ein ehemaliger Kommunist – vielleicht ist er es heute noch – Finanzminister wird, dann kann es einem ja übel werden», sagt der Unternehmer. Unter diesen Prämissen könne er sich schon vorstellen, «Schweizer zu werden».
Als er gehört habe, dass FC-Bayern-München-Präsident Uli Hoeness Steuern hinterzog, habe er sich nur gedacht: «Dummheit», sagt Müller in dem Interview weiter und räumt ein, dass bei der hohen Steuerbelastung in Deutschland die Versuchung natürlich immer gross gewesen sei, unversteuertes Geld in der Schweiz zu haben. «Doch Gott sei Dank war das nie mein Prinzip», so Müller. Ein langjähriger Berater habe ihm einst den wohl wichtigsten Ratschlag seines Lebens gegeben: «Ich kenne keinen Mauschler, der es zu was gebracht hat», erinnert sich der mit Molkereiprodukten zum Milliardär avancierte Selfmademen.
Die Unternehmensgruppe Theo Müller erzielt einen Umsatz von rund 5 Milliarden Euro und eine Umsatzrendite von 4 Prozent. Mit Blick auf seine Nachfolge sagt der Firmenbesitzer: «Wichtig ist, dass ich dereinst eine Organisation hinterlasse, die auch nach meiner Zeit Bestand hat. Meine Kinder werden meine Nachfolger sein», erklärt der Vater von insgesamt neun Kindern. Die Söhne Theo jr. und Stefan Müller sitzen bereits in der Geschäftsleitung.
Lesen Sie das ausführliche Interview in der neuen Ausgabe der «Handelszeitung», ab Donnerstag am Kiosk.