«Bei keiner Bank sind die Schliessfächer nur annähernd voll ausgelastet», schreibt das Schweizer Fernsehen auf seiner Website. Dies zeige die Erhebung von «ECO», bei der 15 Banken über Zahl und Auslastung der Schliessfächer Auskunft gaben. Die durchschnittliche Auslastung bei allen antwortenden Banken lag bei 53 Prozent. Die UBS, die grösste Bank der Schweiz, gab eine Auslastung von 50 bis 60 Prozent an.
Geschäftlich haben die Miettresore für die Banken keine grosse Bedeutung. Sie gehören zum Grundangebot der Banken und erzielen im besten Fall eine «tiefe Rentabilität».Der Leerbestand dürfte in Zukunft noch zunehmen. Die Nachfrage nach Safes hat in den letzten Jahren tendenziell abgenommen. Es ist deshalb klar, dass etliche Banken den Bestand an Schliessfächern herunterfahren werden. Nach Hochrechnungen von «ECO» dürfte es momentan in der Schweiz noch zwischen 500'000 und 750'000 Bankschliessfächer geben.
Inhalt ist selbst für die Banken tabu
Der Inhalt der Schliessfächer ist streng geheim. Nicht einmal die Banken selbst wissen, was in ihren Safes gelagert wird. Von der Aufweichung des Bankgeheimnisses durch den geplanten automatischen Informationsaustausch oder das Fatca-Abkommen mit den USA sind die Schliessfächer nicht betroffen. Unversteuerte Gelder könnten ohne Probleme in einem Bankschliessfach versteckt werden. Dies bei einer Jahresmiete ab 25 Franken. SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen möchte das ändern. «Jetzt ist es höchste Zeit, reinen Tisch zu machen. Darum müssen die Werte, die noch in den Banktresoren lagern, vollumfänglich deklariert werden», erklärte sie gegenüber SRF.
(gku/me)