Das persönliche Anlageprofil hängt von einer Reihe einzelner Faktoren ab. So sind unter anderem Anlagehorizont, Risikofähigkeit und -neigung sowie spezifische Liquiditätsanforderungen abzuklären, um eine auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ausgerichtete Anlagestrategie zu eruieren und zu definieren. Da diese Entscheidungsmomente oft stark divergieren, ist grundsätzlich eine pauschale Modellallokation im vorliegenden Fall basierend auf einem Portefeuillewert von 500 000 Fr. zu hinterfragen oder sie den individuellen Kundenwünschen und -anforderungen anzupassen. Gleichzeitig ist das Portefeuille aber immer auf das aktuelle Finanzmarktumfeld abzustimmen.
Nun ist davon auszugehen, dass sich die Konjunktur im 2004 erholen wird und die Zinsen weiter nach oben tendieren werden. Die in den letzten Tagen erschienenen Makrodaten aus den USA bestätigen dieses Bild. Wie schnell sich in Europa und der Schweiz der Aufschwung durchsetzen wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Unsicherheiten bleiben bestehen, zumal der Euro gegenüber dem Dollar vor kurzem markant aufgewertet wurde. Dies könnte für die exportorientierten Unternehmungen in Europa problematisch werden. Immerhin wird die gute Marktentwicklung im zu Ende gehenden Jahr durch die erfreulichen Unternehmensgewinne der vergangenen Quartale bestätigt. Sollte sich diese Entwicklung in den nächsten Quartalen fortsetzen, sind die Grundlagen für ein erfreuliches Börsenjahr 2004 gesetzt.
Steigende Zinsen
Aufgrund der sich abzeichnenden weltweiten wirtschaftlichen Erholung ist 2004 ein höheres Zinsniveau zu erwarten. Folglich sind Obligationen mit kurzen und mittleren Laufzeiten empfehlenswert. Gleichzeitig ist es wichtig, die Fälligkeitsstruktur der Obligationen zu staffeln, um bei der Wiederanlage vom steigenden Zinsniveau zu profitieren und den laufenden Liquiditätsbedürfnissen gerecht zu werden. Der gute wirtschaftliche Ausblick spricht für stärkere Investitionen in Unternehmensanleihen, da diese gegenüber Staatsanleihen eine höhere Verzinsung aufweisen und bei einem Aufschwung von einer Bonitätsverbesserung profitieren. Infolge der aktuellen Unsicherheit an den Devisenmärkten empfehle ich frankenorientierten Investoren die Übergewichtung von Frankenanlagen im festverzinslichen Bereich, zumal die Zinsdifferenz zu den beiden Hauptwährungen Euro und Dollar nicht besonders gross ist und den Anleger für das Währungsrisiko ungenügend entschädigt.
Im Aktienbereich empfehle ich eher defensive Werte wie Nestlé, Swisscom oder Vodafone im Telekomsektor, Novartis und Pfizer im Pharmabereich sowie Citigroup oder UBS im Finanzsektor. Bei diesen Positionen handelt es sich um Gesellschaften, die in den jeweiligen Branchen zu den führenden Anbietern gehören und deren Gewinnentwicklung eine gute Qualität aufweist. Zyklische Werte können mit Indexfonds abgedeckt werden, zumal in den (stark angestiegenen) Kursen vieler zyklischer Titel ein Aufschwung und die künftige Gewinnentwicklung bereits eskomptiert sind. In einem reinen Aktienportefeuille ist es sinnvoll, strukturierte Produkte wie etwa den «Runner» oder den «Casual» der Zürcher Kantonalbank (ZKB) beizufügen, die bei seitwärts tendierenden Börsen eine überdurchschnittliche Performance ausweisen.
Eher kein Gold
Bei einer Portefeuillegrösse von 500000 Fr. würde ich keine Goldpositionen aufbauen, da kleinere Positionen von beispielsweise 2% des Anlagevolumens zu kostenintensiv sind und das Gold meiner Meinung nach bereits relativ teuer geworden ist. Die Beimischung von Hedge-Fonds ist individuell zwischen Anlageberater und Kunden zu besprechen und in den Anlagevorschlägen auf dieser Seite nicht berücksichtigt, jedoch wegen der tiefen Korrelation zu den traditionellen Anlageformen unter Umständen sinnvoll.
Abgebildet sind drei Modellportefeuilles. Je nach Neigungen und Bedürfnissen des Anlegers kann ein individuell ausgerichtetes Portefeuille allerdings stark von dieser Modellallokation abweichen. Die Fondsbeispiele stammen aus der Produktepalette der ZKB.
Gregor Meier ist Teamleiter Vermögende Privatkunden, Zürcher Kantonalbank, Küsnacht ZH.
Anlagestrategie Einkommen
Anlagebetrag Betrag Titelbezeichnung Verfall Kurs Rendite Aufteilung
(in Fr.) (in %) (in %) (in %)
Fr. 35000 35000 Liquidität
Total 35000 Liquidität 7
Aud 50000 45000 4.75% Nestlé Australia 98.1 5.70
Euro 30000 45000 2.75% BNG 98.4 3.32
Sek 200000 35000 4% Dekabank 6.2.2007 99.3 4.20
Fr. 60000 60000 2.25% Citigroup 99.8 2.30
Fr. 60000 60000 3.5% Georg Fischer 5.2.2009 100.5 3.40
Fr. 60000 60000 3.375% Baloise 100.0 3.38
Fr. 60000 60000 3.875% Zürich Versicherung 27.7.2011 100.7 3.77
Total 365000 Obligationen 73
Fr. 50000 50000 ZKB Fonds Aktien Schweiz
Euro 16000 25000 ZKB Fonds Aktien Euro Stoxx 50
Fr. 25000 25000 Fresco DJ US Large Cap
Total 100000 Aktien 20
Gesamttotal 500000 100
Anlageziel ist ein regelmässiger Ertrag bei eher tiefen Schwankungen. Durch die zeitliche Staffelung der Laufzeiten von Obligationen kann der Anleger bei der Wiederanlage von einem steigenden Zinsniveau profitieren. Aus steuerlichen Gründen liegen die Kaufpreise der Obligationen um oder unter 100%. Die Aktienmärkte Schweiz und Europa werden hier durch Fonds abgedeckt, der US-Markt durch ein Blue-Chip-Zertifikat. Bei den Aktien wird aus Diversifikations- und Kostenüberlegungen auf Direktanlagen verzichtet.
Anlagestrategie Ausgewogen
Anlagebetrag Betrag Titelbezeichnung Verfall Kurs Rendite Aufteilung
(in Fr.) (in %) (in %) (in %)
Fr. 10000 10000 Liquidität
Total 10000 Liquidität 2
Fr. 50000 50000 ZKB Fremdwährungsfonds
Fr. 50000 50000 2.25% Citigroup 99.8 2.30
Fr. 50000 50000 3.5% Georg Fischer 5.2.2009 100.5 3.40
Fr. 50000 50000 3.375% Bâloise 100.0 3.38
Fr. 50000 50000 3.875% Zürich Versicherung 100.7 3.77
Total 250000 Obligationen 50
Fr. 20000 20000 Novartis
Fr. 20000 20000 Swisscom
Fr. 20000 20000 UBS
USD 15000 20000 Pfizer
USD 15000 20000 Citigroup
Euro 13000 20000 Royal Dutch
Fr. 50000 50000 ZKB Fonds Aktien Schweiz
Euro 26000 40000 ZKB Fonds Aktien Euro Stoxx 50
Fr. 30000 30000 Fresco DJ US Large Cap
Total 240000 Aktien 48
Gesamttotal 500000 100
Primäres Ziel ist ein langfristiger Vermögenszuwachs durch Kapitalgewinne und ein regelmässiger Ertrag aus laufendem Einkommen. Kurzfristig können Schwankungen auftreten. Der Fremdwährungsanteil der Obligationen wird durch einen Fonds abgedeckt, der Frankenanteil durch Direktanlagen im mittelfristigen Bereich. Bei den Aktien werden die Hauptmärkte durch Schweiz- und Europa-Fonds sowie ein Zertifikat auf grosse US-Titel abgedeckt. Hinzu kommt eine gezielte Auswahl von defensiven Einzeltiteln von hoher Qualität, die zurzeit eine attraktive Bewertung aufweisen.
Anlagestrategie Kapitalgewinn
Anlagebetrag Betrag Titelbezeichnung Aufteilung
(in Fr.) (in %)
Fr. 10000 10000 Liquidität
Total 10000 Liquidität 2
Fr. 30000 30000 Novartis Fr. 30000 30000 Swisscom
Fr. 30000 30000 Nestlé Fr. 30000 30000 UBS
Fr. 30000 30000 Roche
Fr. 20000 20000 Adecco
USD 15000 20000 Pfizer USD 15000 20000 Citigroup
Euro 13000 20000 Royal Dutch GBP 9000 20000 Vodafone
Fr. 30000 30000 6.75% Runner auf Nestlé, 19.11.04, Cap 298.50
Fr. 30000 30000 8.25% Runner auf Novartis, 19.11.04, Cap 53.15
Fr. 30000 30000 Libor & 7.3% Runner auf Swiss Re, 30.09.05, Cap 87.
Fr. 30000 30000 Libor & 8.5% Runner auf Zurich Financial Services, 30.09.05, Cap 170.
Euro 38000 60000 ZKB Fonds Aktien Euro Stoxx 50
Fr. 60000 60000 Fresco DJ US Large Cap
Total 490000 Aktien 98
Gesamttotal 500000 100
Der Anleger wünscht eine langfristige Wertsteigerung des Vermögens aus der Entwicklung des Aktienmarktes und nimmt grössere Schwankungen in Kauf. Investitionen in die Hauptmärkte USA und Europa erfolgen über Fonds und werden mit ausgesuchten Einzeltiteln ergänzt. Der Schweizer Markt wird mit Direktanlagen in Gesellschaften abgedeckt, die zu den Branchenführern gehören oder aufgrund der guten Positionierung von einem Wirtschaftsaufschwung profitieren sollen. Um bei einer seitwärts tendierenden Börse eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen, erfolgt eine Beimischung strukturierter Produkte.