Es begann nach dem 11. September 2001. Nach den Attacken auf die Türme des World Trade Center mit Passagierflugzeugen verschärften die USA den Kampf gegen den Terrorismus. Dabei forderten sie auch von den Fluggesellschaften Mithilfe. Entziehen konnte man sich dem Begehren Washingtons nicht - wer will als Airline schon den wichtigen Markt USA aufgeben?
Seither liefern Fluglinien wie Swiss oder Edelweiss Washington die sogenannten PNR-Daten (Passenger Name Record). Die Menge der Angaben wurde zwar gegenüber einem ersten Abkommen markant reduziert. Dennoch kriegen die USA noch immer eine Unmenge an Informationen auch zu Schweizer Passagieren.
19 Informationen bis 15 Minuten nach Start
19 konkrete Informationen (siehe Auflistung unten) werden von Fluglinien bis spätestens 15 Minuten nach dem Start nach Washington geliefert. Und dort bleiben sie auch. Die Informationen dürfen bis zu 15 Jahre gespeichert werden. So will es der Vertrag zwischen der Schweiz und den USA.
Damit nicht genug. Die Angaben könnten von den USA «Behörden in andern Ländern weitergegeben werden», wie die Swiss in ihren Beförderungsbestimmungen festhält. Zudem bekommt nicht mehr nur Washington Einsicht in die Buchungslisten. Auch die kanadischen Behörden erhalten Daten – gar noch mehr als die USA. 25 konkrete Angaben werden nach Ottawa geliefert.
Washington und Moskau fliegen mit
Andere Länder wollen da nicht abseits stehen. So erhält beispielsweise auch Russland Informationen. Diese sind jedoch bescheidener im Umfang. Denn sie basieren nicht auf einem Staatsvertrag, sondern auf den Einreisebestimmungen, die Staaten selbst festlegen. Die Swiss und andere Airlines übergeben Moskau also nur grundlegende Informationen (siehe Auflistung unten), die sogenannten Api-Daten (Advance Passenger Information).
So oder so, wer fliegt, muss wissen: Washington und Moskau fliegen mit.
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Konkret liefern Fluggesellschaften den USA folgende Angaben (PNR-Daten):
- PNR-Buchungscode (Record Locator)
- Datum der Reservierung und Ausstellung des Flugscheins
- Geplante Abflugdaten
- Name(n)
- Verfügbare Vielflieger- und Bonus-Daten (d. h. Gratisflugscheine, Upgrades usw.)
- Andere Namen auf der Buchung
- Alle verfügbaren Kontaktinformationen (einschliesslich Auftraggeberinformationen)
- Alle verfügbaren Zahlungs-/Abrechnungsinformationen
- Reiseverlauf
- Reisebüro/Sachbearbeiter des Reisebüros
- Code-Sharing-Informationen
- Informationen über Aufspaltung/Teilung einer Buchung
- Reisestatus des Fluggastes
- Informationen über Flugscheinausstellung (Ticketing), einschliesslich Flugscheinnummer, Angabe, ob Flugschein für einfachen Flug (One Way), sowie Automatic Ticket Fare Quote (automatische Tarifabfrage)
- Sämtliche Informationen zum Gepäck
- Sitzplatznummer
- Allgemeine Bemerkungen einschliesslich Zusatzwünsche des Passagiers
- Apis-Daten (Advance Passenger Information System - Daten bei Einreise in USA)
- Historie aller Änderungen der Buchung
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Staaten wie Russland erhalten die Api-Daten. Das sind:
- Vorname und Name
- Biometriedaten
- Geburtsdatum
- Nationalität
- Passnummer
- Geschlecht