Die Schweizer Campervan-Sharing-Plattform My Camper steuert 2021 erstmals auf einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe zu. «Beim Aussenumsatz sollten wir in diesem Jahr die Marke von 10 Millionen Franken knacken», sagt My Camper-Chef Michele Matt, «mit etwas Glück liegt 2021 auch der Breakeven drin.»
Das Basler Startup zeigt auf seiner Plattform aktuell über 1600 Campervans in der Schweiz, dazu 330 in Schweden und Norwegen. Kürzlich tätigte das 2015 gegründete Jungunternehmen seine erste Übernahme. Die Schweizer kaufen die schwedische Camper-Sharing-Plattform Housecar. In einem ersten Schritt bezahlt My Camper eine halbe Million Franken für 21 Prozent an Housecar, – damit verbunden ist die Option einer vollständigen Übernahme in zwei Jahren.
«Für uns passt das perfekt», sagt Matt, «Housecar hat das gleiche Geschäftsmodell wie wir und ist heute schon stark in Schweden und daneben auch in Norwegen vertreten.» Housecar wurde 2019 gegründet.
«Airbnb der Wohnmobile»
Das Jungunternehmen My Camper, gegründet 2015, vernetzt über seine Online-Plattform private Vermieter und Mieter von Campervans und wird oft das «Airbnb der Wohnmobile» genannt. Aufgrund der Pandemie war 2020 ein sehr starkes Jahr für MyCamper.ch und für die Ferienformel Camping ganz allgemein. Viele Schweizerinnen und Schweizer blieben im eigenen Land und probierten in ihren Ferien erstmals das trendige «Vanlife» aus.
Experten rechnen damit, dass sich der Camper- und Camping-Boom auch im Jahr eins nach Corona fortsetzen wird. Zum aktuellen Geschäftsgang sagt Matt: «Wir rechnen mit einem sehr guten Jahr, auch wenn die Buchungen 2021 sehr viel kurzfristiger reinkommen als 2020.»
Aktuell beschäftigt das Basler Startup inklusive Tech-Team in Bosnien 28 Angestellte. My Camper wurde im Frühling 2021 von der «Financial Times» in ihre Liste der tausend am schnellsten wachsenden Firmen in Europa aufgenommen. Zu den Investoren zählen die Jurorinnen und Juroren aus der TV-Gründershow «Die Höhle der Löwen Schweiz».
(ag)