Am letzten Freitag 20% rauf, am Montag wieder 20% runter. Der Aktienkurs des Mystery Park bewegt sich deutlich dynamischer als das Management. Seit Monaten ringt dieses ziemlich erfolglos um Lösungen, wie der serbelnde und im Nachlass stehende Rätselpark in Interlaken vor dem Konkurs gerettet werden kann. Aktueller Stand: Bis 15. August will der Sachwalter von allen Gläubigern schriftlich wissen, ob sie einer Sanierung mittels Wandlung der Obligationen zu Aktienkapital im Verhältnis 1:100 zustimmen. Falls ja, haben die Obligationäre danach ein Bezugsrecht für die neuen Aktien. Der Zürcher Unternehmer Jakob Dietiker garantiert dem Park die Übernahme aller nicht gezeichneten Aktien. Das sind maximal 7,2 Mio Fr. Danach will er aus dem Mystery Park ein Resort mit Shopping, Übernachtungsmöglichkeiten und Kino machen.

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Keine Erklärung für Aktienkäufe

Nun fragt sich, wer in dieser Situation Interesse an Mystery-Aktien haben könnte. Allein zu Wochenbeginn haben 7000 Stück die Hand gewechselt. Sowohl CEO Fritz Zemp als auch Grossobligationär Franz Gyger können sich diese Bewegungen nicht erklären. Eine Spur führt zum ehemaligen VR-Präsidenten Oskar Schärz. Er war stets gegen die Sanierung mittels Obligationenwandlung, weil er als Grossaktionär dabei viel Geld verlieren würde. Zusammen mit dem ihm nahe stehenden Parkgründer Erich von Däniken kontrolliert Schärz 25% der Aktien.

Ein Insider kann sich Folgendes vorstellen: Schärz kooperiert mit Dietiker oder hat einen unbekannten Investor in der Hinterhand, der die Altlasten (5 Mio Fr. Schulden an Gläubiger und 1 Mio Fr. Zinsausstand an Obligationäre) begleicht und den Park mit neuen Attraktionen ausbaut. Was meint Schärz zu dieser Vermutung? «Ich habe mit den Aktienkäufen überhaupt nichts zu tun.» Er stehe voll und ganz hinter der Sanierungsvariante.

Mehr zu erfahren ist am 15. August. Dann entscheidet sich, ob Dietiker an Bord bleibt.