Der Onlinehändler Digitec Galaxus expandiert nach Frankreich. Nach der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland ist die Migros-Tochter Galaxus ab sofort auch in unserem westlichen Nachbarland tätig, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Und mit dieser Expansion sind ehrgeizige Pläne verbunden: Ziel sei es, in Frankreich in die Top-5 der grössten Onlinehändler vorzustossen, heisst es im Communiqué.
Der Onlinehändler sieht viel Potenzial
Die Verantwortlichen sehen im französischen Markt grosses Potenzial. Im Jahr 2021 seien dort im Online-Detailhandel 129,1 Milliarden Euro umgesetzt worden. «Ein riesiges Gesamtvolumen, von welchem sich Galaxus gerne ein Baguette-Stück abschneiden möchte», so die Mitteilung.
Die Expansion sei zudem wegen der sprachlichen und kulturellen Nähe zu Frankreich naheliegend und die geografische Nähe zum Logistikstandort im deutschen Krefeld habe den Vorteil, dass die Produkte ab Lager in drei bis fünf Tagen nach der Bestellung in Frankreich ankommen würden.
Bekannt zu werden wird ein teures Unterfangen
Im riesigen französischen E-Commerce-Markt, der auf ein Volumen von 130 Milliarden Euro geschätzt wird, muss Galaxus also nicht von Zéro aus starten. Hohe Anfangskosten für die Errichtung einer zentralen Logistik im Nachbarland sollten so weitgehend entfallen. Das bestehende Lager im Nordrhein-Westfälischen Krefeld wurde 2022 sogar noch ausgebaut.
Höhere Ausgaben aber werden in Frankreich wohl für das Marketing anfallen. Die Schweizer müssen dort die Werbetrommel rühren. Zwar besitzt Galaxus mit seiner Online-Plattform, die neben dem Warenverkauf auch von unabhängiger Information, Unterhaltung und Interaktion lebt, ein gewisses Alleinstellungsmerkmal im internationalen E-Commerce. Doch dieses Angebot muss den Millionen von französischen Kundinnen und Kunden erst einmal bekanntgemacht werden.
(sda/ag/mbü)
Die Migros-Tochter Galaxus will europaweit zum wichtigen E-Commerce-Anbieter werden. Und nimmt dafür tiefrote Zahlen in Kauf.