Das Institute for Sustainable Management (IfSM) an der Fachhochschule Nordwestschweiz Aargau hat zum zweiten Mal die Nachhaltigkeitsberichte von Schweizer Unternehmen unter die Lupe genommen. 250 Unternehmen haben von sich aus mitgemacht, 122 davon konnte das Team von Professor Claus-Heinrich Daub schliesslich bewerten.

Wie bereits bei der ersten Sichtung hat auch im zweiten Jahr die ABB am besten abgeschnitten. Die Verfolger aber, so Daub, vermochten aufzuholen: Holcim und Coop folgen auf den Plätzen zwei und drei, wobei Coop im letzten Jahr erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht aufgelegt hat. Als Aufsteiger bezeichnet Daub Xstrata und Sulzer.

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Gelitten hätten Swisscom, SBB und die Zürcher Kantonalbank. Daubs Expertenteam beurteilte alle nicht ökonomischen Reports der Firmen nach vier Kategorien: Kontext und Ausrichtung; Politik, Management und Stakeholderbeziehungen; Leistungsinformationen; Transparenz und Gesamterscheinungsbild. Bewusst keine Aussagen machen will Daub jedoch über die Nachhaltigkeit der Tätigkeiten eines Unternehmens. Ihm geht es in der weltweit grössten Analyse dieser Art ums blosse Sichten von Berichten, in denen Firmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen Rechenschaft ablegen.

Zwei Trends hätten sich herauskristallisiert: Erstens beginne sich der Nachhaltigkeitsbericht im nicht ökonomischen Bereich weit herum zu etablieren, während Umwelt- und Sozialberichte Auslaufmodelle seien. Zweitens würden die meisten Firmen, die aus Kostengründen auf einen eigenständigen Bericht verzichteten, ökologische und soziale Faktoren vermehrt in die traditionelle Berichterstattung integrieren.

Nur 15 der 122 Unternehmen haben einen allein für die Nachhaltigkeit stehenden Report publiziert. Es sind dies: ABB, Baer, Bâloise, Basellandschaftliche Kantonalbank, Coop, Credit Suisse, Geberit, Holcim, Knecht & Müller, Novartis, Ringier, Roche, Rohner Textil, Sulzer und Swiss Re. RED

Siehe auch Artikel zum Thema «Gespräch Antony Burgmans / Claude Martin: «Profit nicht um jeden Preis»»: Gespräch mit WWF-Chef Claude Martin und Unilever-CEO Antony Burgmans über Nachhaltigkeit.