Im Übernahmekampf um die Osloer Börse hat der US-Börsenbetreiber Nasdaq sein Angebot zurückgezogen. Unter den aktuellen Umständen sei nicht gewährleistet, dass die Mindestbedingungen für die Annahme erfüllt seien, teilte die Nasdaq am Montag über ihre skandinavische Tochter Nasdaq AB mit. Das Unternehmen wolle aber weiterhin seine engen Beziehungen in Norwegen und Europa verstärken, sagte der Präsident von Nasdaq Nordic, Lauri Rosendahl.
Jetzt könnte Euronext zum Zug kommen
Mit dem Rückzug der Nasdaq wird eine Übernahme der Osloer Börse durch den niederländischen Börsenbetreiber Euronext wahrscheinlich. Mit diesem hatte sich der US-Börsenbetreiber zuletzt einen Bieterwettkampf geleistet. Das norwegische Finanzministerium hatte Euronext vor rund zwei Wochen grünes Licht für den Zukauf von bis zu 100 Prozent der Anteile an der Oslo Børs gegeben.
Damit folgte das Ministerium der Empfehlung der norwegischen Finanzaufsicht FSA von Anfang April. Die Nasdaq hatte zuletzt mitgeteilt, den Zugriff auf mehr als 37 Prozent der Anteile zu haben. Die Euronext gab an, mehr als 53 Prozent der Anteile auf sich zu vereinen. Das Angebot der Amerikaner von 158 norwegischen Kronen je Aktie entsprach einer Gesamtsumme von 6,8 Milliarden Kronen, umgerechnet sind das knapp 700 Millionen Euro. Das ist derselbe Betrag, den auch die Euronext bietet.
(awp/mlo)