Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA wurde das Swiss Army Knife über Nacht zur «res non grata». Vor allem das Sackmesser der Firma Victorinox war bis zu diesem Zeitpunkt ein äusserst beliebtes Mitbringsel, das Passagiere vorzugsweise in letzter Minute vor dem Abflug oder gar im Flugzeug selbst zollfrei kauften. In der Folge brachen die Verkäufe massiv ein.
Victorinox reagierte darauf und änderte die Strategie, indem sich das Familienunternehmen diversifizierte und unter der Marke Victorinox auch ins Geschäft mit Uhren, Reisegepäck und Parfumgeschäft einstieg. Der Anteil der Messer am Umsatz ist inzwischen von 90 auf rund 55 Prozent gesunken.
Heftiger Protest der Flugbegleiter
Dennoch zeigte sich Victorinox über die Pläne amerikanischen Flugaufsichtsbehörde TSA erfreut, dieses Jahr das Mitnehmen von Taschenmessern im Handgepäck wieder zu erlauben. Durch die Aufhebung des Verbotes sollten die Sicherheitsleute an den US-Flughäfen entlastet werden. Die Beamten sollten sich wieder auf die Suche nach Sprengstoff konzentrieren können.
Zudem hätten sich die USA damit den Vorschriften in der EU angeglichen, wo Taschenmesser mit kurzer Klinge im Handgepäck erlaubt sind. Jetzt gab die TSA ihre Pläne aber wieder auf und hält am Verbot fest. Zuvor hatte es heftigen Protest der Flugbegleiter gegeben.
Die Freude währte nur kurz
Ändert sich durch diesen Entscheid etwas für Victorinox? «Natürlich sind wir von dem Entscheid etwas enttäuscht. Jedoch haben wir nach den Anschlägen auf den Bostoner Marathon im April fast damit gerechnet hätte, dass das Verbot nicht aufgehoben wird», sagt Mediensprecher Hans Schorno zu handelszeitung.ch. So sei bei Victorinox kurz etwas Freude aufgekommen, dass Passagiere die kleinen Messer auch wieder für Reisen in die USA kaufen könnten.
Daraus sei nun leider nichts geworden. Jedoch galt für das Unternehmen schon immer: da die Sicherheitsbestimmungen diesbezüglich von Land zu Land verschieden seien, habe Victorinox schon immer empfohlen, Messer im Reisegepäck zu verstauen.