Die Zahl der Schweizer Unternehmen, die sich bei ihren Klimaschutzanstrengungen auf die Finger schauen lassen, nimmt zu. Bereits haben 51 Schweizer Unternehmen ihre CO2-Emissionen beim Carbon Disclosure Project CDP offengelegt, darunter mehrere SMI-Konzerne wie Nestlé (72 Millionen Tonnen CO2), ABB (57 Millionen Tonnen), LafargeHolcim (19 Millionen Tonnen) oder Novartis (60 Millionen).
Die Nichtregierungsorganisation aus London sorgt seit zwanzig Jahren für einheitliche Standards bei der Offenlegung von CO2-Emissionen von Unternehmen, aber auch von Städten und Regionen, und sitzt mittlerweile auf der umfassendsten Emissionsdatenbank. Weltweit rapportieren 9600 Unternehmen, 810 Städte und 130 Bundesstaaten und Regionen nach London.
Auch die Waadtländer und die Berner Kantonalbank legen ihre Emissionen beim CDP offen, ebenso wie die beiden Industriebetriebe Georg Fisher und Bucher Industries, das Genfer Duft- und Aroma-Duo Givaudan und Firmenich, Mettler-Toledo, die UBS oder die Maîtres Chocolatiers von Lindt & Sprüngli vom Zürichsee.
Erfreulich dabei: Die meisten Schweizer Unternehmen rapportieren nach dem sogenanntnen Scope-3-Standard, schliessen also nebst den eigenen Produktionsanlagen und der eigenen Fahrzeugflotte auch die CO-Emissionen ihrer Lieferanten (inklusive Energie) ein und die Emissionen, welche ihre Produkte verursachen.
Auch WWF als Partner
Zudem steigt die Zahl der Unternehmen, die sich bei ihren Klimazielen auf die Vorgaben der Science Based Targets Initiative SBTi stützen. Die SBTi ist eine Partnerschaft des CDP, des United Global Compact, des World Resources Institute und des WWF. Acht der zwanzig SMI-Konzerne haben sich bei der SBTi auf ein Klimaziel verpflichtet, die meisten von ihnen auf das ambitoniertere 1,5-Grad-Ziel. Auf der Liste finden sich Schwergewichte wie Nestlé und Novartis, aber auch LafargeHolcim, Givaudan, die Prüfgesellschaft SGS, Swisscom, die Zurich und Swiss Re.
Mehr als 1000 Unternehmen aus 60 Ländern und 50 Wirtschaftssektoren haben sich weltweit bereits der Initiative angeschlossen, allein 2020 dockten so viele Unternehmen bei der Initiative an wie in den fünf Jahren zuvor zusammen. Zudem erfüllt die Initiative ihren Zweck, wie eine Analyse vom Januar von 338 SBTi-Unternehmen zeigt – darunter Giganten wie der britische Retailer Tesco oder Mastercard. Demnach konnten die Unternehmen ihre CO2-Emissionen seit 2015 um einen Viertel reduzieren – während diese weltweit um 3,4 Prozent anstiegen.