Die zehn grössten Lebensmittelkonzerne der Welt sind laut einer Studie der Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam weit davon entfernt, soziale und ökologische Standards bei der Produktion ihrer Lebensmittel zu erfüllen. Auf dem Prüfstand standen Coca-Cola, Danone, Unilever, Kellogg’s, Mars, Mondelez, Nestlé, PepsiCo, General Mills und Associated British Food.

Oxfam hat die selbstgesteckten Ziele der Firmen in den Bereichen Arbeitsrecht, Rechte von Kleinbauern, Rechte von Frauen, Umgang mit Land und Wasser, Klimawandel und Transparenz unter die Lupe genommen. Unter dem Strich schneidet Nestlé in der Oxfam-Bewertung unter den zehn untersuchten Konzernen noch am besten ab - erreicht aber dennoch nur etwas mehr als die Hälfte aller möglichen Punkte.

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«Nicht einmal auf dem Papier zeigen die Unternehmen ein ausreichendes soziales und ökologisches Problembewusstsein», sagt der stellvertretenden Kampagnenleiter von Oxfam Deutschland, Frank Brassel, laut einer Mitteilung. Auch wenn es Fortschritte bei der Formulierung von Firmenzielen gegeben habe, zeigten Beispiele aus der Praxis, dass Lebensmittelkonzerne noch weit davon entfernt seien nachhaltig zu handeln, heisst es weiter.

Nestlé verteidigt sich gegen Kritik

So stehe Nestlé in Pakistan etwa als Verursacher für sinkende Grundwasserspiegel und steigende Wasserkosten in der Kritik. Das Unternehmen fülle dort Trinkwasser in Flaschen ab und habe einen Marktanteil von 50 Prozent. 

Eine Konzernsprecherin widersprach laut «Spiegel Online» dem Vorwurf: Nestlé Waters habe sich in allen Ländern, wo das Unternehmen tätig ist, «zu einem schonenden Umgang mit den Wasserressourcen verpflichtet». Nahe der pakistanischen Stadt Sheikhupura habe Nestlé zwei Wasserfilteranlagen gebaut. Damit würden mehr als 10'000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt. Eine dritte Anlage sei geplant.

Oxfam kritisiert weiter, dass keine der Firmen sich öffentlich verpflichtet habe, Bauern und Bäuerinnen einen fairen Preis für ihre Ware zu bezahlen. Dabei machten die zehn Unternehmen zusammen 1,1 Milliarden Dollar Gewinn am Tag. Auch die Diskriminierung von Frauen werde von allen untersuchten Unternehmen nur unzureichend behandelt.

(tno/muv)