Nestlé will seine Marktführerschaft bei Babymilch in China ausbauen. Für die bislang wenig erschlossenen Millionenstädte im Westen des Landes plant der Schweizer Konzern eine neue Produktlinie, um den dort stark vertretenen lokalen Anbietern besser Konkurrenz machen zu können.

Das sagte der für die Sparte zuständige Nestlé-Manager Thierry Philardeau in einem am Dienstag veröffentlichten Reuters-Interview. Der Westen Chinas mit einer aufstrebenden Mittelschicht verspreche für den Konzern bessere Wachstumsmöglichkeiten als die grossen Städte im Osten des Landes, wo das Geschäft mittlerweile langsamer wachse. Um die Konsumenten zu erreichen, setzt Nestlé bei seinen neuen Produkten auf eine Mischung von bekannten Marken und lokal abgestimmtem Vertrieb und Marketing.

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Der mit Abstand wichtigste Markt für Babymilch

China ist der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für Babymilch. Westliche Hersteller wie Nestlé, Danone und Reckitt Benckiser hatten dort jahrelang leichtes Spiel. Nach einem Skandal misstrauten die Chinesen ihren lokalen Herstellern und setzten auf die ausländische Konkurrenz.

Zudem waren sie bereit, viel Geld für ihren Nachwuchs auszugeben. Für Nestlé zählt das Geschäft mit Babynahrung zu den Wachstumstreibern - entsprechende wichtig ist der Erfolg in China.

Starke Konkurrenz

Der nun geplante Vorstoss von Nestlé Richtung Westen dürfte jedoch kein Selbstläufer werden. Zum einen ist die Konkurrenz durch lokale Anbieter in ländlicheren Gegenden stärker. Deren Produkte sind oft günstiger und entsprechen den Gewohnheiten der Konsumenten.

Zum anderen bringt der Verkauf in den weiter entfernten Städten im Westen der Volksrepublik logistische Herausforderungen mit sich. Oft lohnt es sich für westliche Firmen nicht, hier ein eigenes Vertriebsnetz aufzubauen. Sie sind daher auf lokale Partner angewiesen und gehen Kooperationen im Online-Vertrieb ein.

(reuters/mbü/gku)

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