Der weltgrösste Lebensmittelproduzent Nestlé wird vom Finanzinvestor Daniel Loeb ins Visier genommen. Loebs Hedgefonds Third Point hat nach eigenen Angaben vom Sonntag eine Beteiligung an dem Schweizer Konzern gekauft und eine Änderung von dessen Strategie gefordert.

Der Anteil von mehr als einem Prozent an Nestlé sei knapp 3,3 Milliarden Franken wert. Der Fonds ist damit achtgrösster Aktionär von Nestlé.

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Third Point verlangt höhere Gewinnmarge

Third Point verlangt von Nestlé eine Verbesserung der Gewinnmarge, einen Aktienrückkauf und den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Geschäftsbereichen. Nestlé soll nach dem Willen des Investors seine 23-prozentige Beteiligung an dem französischen Kosmetikkonzern L'Oréal veräussern.

Nestlé reagiert gelassen auf den Einstig des US-Hedgefonds Third Point. «Wie üblich führen wir einen offenen Dialog mit allen unseren Aktionären», erklärte ein Sprecher am Montag. Nestlé wolle weiterhin die bestehende Strategie umsetzen und langfristig Wert für die Aktionäre schaffen. Darüber hinaus gebe der Konzern keinen Kommentar ab.

Der neue Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider hat zuletzt das Süssigkeiten-Geschäft in den USA auf den Prüfstand gestellt. Third Point wird in der Finanzwelt zu den sogenannten aktivistischen Investoren gezählt. Diese wollen ganz gezielt Einfluss auf Firmenentscheidungen nehmen und treten mitunter aggressiv auf.

Ein berüchtigter Investor

US-Milliardär Loeb ist dafür berüchtigt, sich mit dem Management seiner Beteiligungen anzulegen. Zuletzt hatte ein Medienbericht über einen Einstieg von Third Point bei Philips den Aktienkurs des Medizintechnikkonzerns beflügelt.

(sda/reuters/mbü/cfr)