Nestlé ist mit mehr Schwung als von Analysten erwartet ins Jahr 2019 gestartet. Aus eigener Kraft wuchs der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller im ersten Quartal um 3,4 Prozent. Im laufenden Jahr soll sich das Wachstum weiter beschleunigen.

Besonders stark wachsen konnte der Nahrungsmittelmulti in dem für ihn viertgrössten Markt Brasilien, wo es mit einer zweistelligen Rate nach oben ging. Als Wachstumstreiber erwiesen sich im Jahresauftakt vor allem das Tierfuttergeschäft sowie Milchprodukte und Säuglingsnahrung. Mit dem Erwerb der Starbucks-Lizenz und einem Zukauf konnten die Verkäufe von Geschäftsteilen mehr als ausgeglichen werden, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte.

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Organisches Wachstum entscheidend

Insgesamt setzte der Hersteller von Cailler-Schokolade, Nespresso-Kaffee und Purina-Tierfutter 22,2 Milliarden Franken um, das ist ein Plus von 4,3 Prozent. Diese Wachstumszahl ist für Anleger allerdings zweitrangig, da sie auch durch Wechselkurseffekte (-0,3%) sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen (+1,2%) beeinflusst wird.

Bei Nestlé richten sich deshalb immer alle Augen auf das organische Wachstum. Dieses setzte sich im ersten Quartal aus einer Steigerung der Verkaufsmenge um 2,2 Prozent und Preiserhöhungen um 1,2 Prozent zusammen. Nestlé hat im letzten Jahr nach einer Schwächephase wieder in die Wachstumsspur zurückgefunden. Bis im Schlussquartal beschleunigte sich das Wachstum auf 3,7 Prozent.

Lesen Sie mehr zu Nestlé-Chef Mark Schneider und seinen M&A-Aktivitäten im Artikel von Stefan Barmettler und Melanie Loos. 

Ungünstige Feiertage

Allerdings fiel im diesjährigen ersten Quartal der Rückenwind durch Feiertage schwächer aus als im Vorjahr: Das chinesische Neujahr fand nämlich früher statt, so dass ein Teil der Feiertagskäufe bereits vor dem Jahreswechsel stattgefunden haben dürfte. Auf der anderen Seite findet Ostern später statt. Dazu zählte der Januar einen Arbeitstag weniger.

Die Finanzgemeinde hat denn diese Effekte auch bereits in ihren Erwartungen berücksichtigt. Diese konnte Nestlé nun deutlich überflügeln. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem organischen Plus von 2,6 Prozent gerechnet, wobei die Prognosen von 2,2 bis 3,2 Prozent reichten. Ein von Nestlé selbst berechneter Konsens kam auf 2,8 Prozent. Beim Mengenwachstum sagten die Branchenkenner gemäss AWP-Konsens 1,6 Prozent voraus und beim Umsatz 22,0 Milliarden Franken.

Nestlé bestätigt den Ausblick

Für das laufende Jahr bestätigt Nestlé den Ausblick. Das organische Umsatzwachstum sowie die zugrunde liegende operative Ergebnismarge sollen sich entsprechend der Ziele für 2020 weiter verbessern. Auch wird eine Steigerung sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet.

(awp/gku/bsh)