Nestlé hat im vergangenen Geschäftsjahr 2014 bezüglich Wachstum erneut unter den eigenen Zielen abgeschnitten. Das organisches Wachstum 2014 erreichte 4,5 Prozent und war damit praktisch gleich hoch wie 2013 (4,6 Prozent), aber unter dem eigenen Langfristziel von 5 bis 6 Prozent.
Es setzt sich zusammen aus dem interne Realwachstum (RIG) von 2,3 Prozent und Preisanpassungen von 2,2 Prozent. Der Gesamt-Umsatz sank derweil um 0,6 Prozent auf 91,6 Milliarden Franken, wobei sich die Wechselkurse per Saldo mit -5,5 Prozent und Zu-/Verkäufe mit +0,4 Prozent auswirkten.
4,4 Milliarden Franken mehr Gewinn
Das organische Wachstum beschleunigte sich damit im vierten Quartal wieder etwas. Das Unternehmen gibt zwar keinen detaillierten Wert für das vierte Quartal bekannt, er dürfte aber ziemlich genau bei 4,5 Prozent gelegen haben, während im dritten Quartal rund 4,1 Prozent und im zweiten Quartal rund 5,2 Prozent resultiert hatten.
Die operative Ergebnismarge der Gruppe stieg im vergangenen Jahr um 10 Basispunkte (BP) beziehungsweise 30 BP zu konstanten Wechselkursen und erreichte 15,3 Prozent, wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern mitteilte. Der Betriebsgewinn selbst wird mit 14,0 Milliarden Franken ausgewiesen. Der Reingewinn stieg um 4,4 Milliarden auf 14,5 Milliarden Franken, was unter anderem mit dem Verkauf eines Anteils an L'Oréal und der Neubewertung des Galderma-Anteils zusammenhängt.
Erwartungen in etwa getroffen
Der Verwaltungsrat hält trotz der Wachstumsschwäche an seiner Politik der kontinuierlichen Dividendenerhöhung fest und schlägt eine Erhöhung um 5 Rappen auf 2,20 (VJ 2,15) Franken pro Aktie vor.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) in etwa getroffen. Der AWP-Konsens lag für das organische Wachstum bei +4,5 Prozent (RIG +2,1 Prozent) und für die operative Marge bei 15,3 Prozent. Etwas unter den Erwartungen fiel die Dividende aus.
5,7 Prozent in Asien
Das organische Wachstum der Gruppe war laut Mitteilung breit abgestützt, mit 5,4 Prozent in Nord- und Südamerika, 1,9 Prozent in Europa und 5,7 Prozent in Asien, Ozeanien und Afrika. Das Geschäft in den Industrieländern wuchs um 1,1 Prozent und erzielte einen Umsatz von 51,4 Milliarden Franken, dasjenige in den aufstrebenden Märkten wuchs um 8,9 Prozent und erzielte 40,2 Milliarden Umsatz.
«Dies sind starke Resultate, die auf dem guten Wachstum der vergangenen Jahre aufbauen und in einem schwachen Handelsumfeld erzielt wurden», wird CEO Paul Bulcke in der Mitteilung zitiert. «Während wir kurzfristig gute Ergebnisse erzielen, halten wir zugleich den Fokus auf unser langfristiges Geschäft und stärken damit die Grundlagen für zukünftiges Wachstum.»
Ausblick vorsichtig
Der Ausblick für das Gesamtjahr 2015 fällt derweil wiederum relativ vorsichtig aus. «Wir erwarten, dass 2015 ähnlich wie 2014 wird, und streben nach organischem Wachstum von rund 5 Prozent mit Verbesserungen der Margen, des nachhaltigen Gewinns je Aktie bei konstanten Wechselkursen und der Kapitaleffizienz», so Konzernchef Bulcke weiter.
(awp/sda/tno/me/ama)