Was Kitkat ist, muss man niemanden erklären: Der Schokoladenriegel ist weltbekannt. Hersteller Nestlé hält aber nicht nur den Namen Kitkat für unverkennbar, sondern auch die Form. Der Konzern möchte die typische Barrenform des Riegels in der ganzen Europäischen Union schützen – und führt deshalb seit Jahren einen Rechtsstreit.

Gestern Mittwoch hat Nestlé in diesem Streit eine empfindliche Niederlage erlitten – just einen Tag vor der Präsentation der Jahreszahlen. Und davon könnte ein hierzulande unbekannter Schokoladenriegel profitieren: Kvikk Lunsj aus Norwegen (frei übersetzt: Schnelle Mahlzeit). Es ist dieser Riegel, der zu Nestlés Scheitern vor dem EU-Gerichtshof geführt hat: Nestlé konnte das höchste Europäische Gericht nicht davon überzeugen, dass die Form von Kitkat in der ganzen EU geschützt werden sollte.

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Ein Sieg für Mondelez

Nestlés Niederlage ist ein Sieg für Mondelez: Als die Form von Kitkat 2006 vom Europäischen Patentamt als Marke eingetragen wurde, reichte der britische Konkurrent Klage ein. Mondelez besitzt nämlich Kvikk Lunsj, der ebenfalls eine Barrenform aufweist.

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Kvikk Lunsji: Den norwegischen Riegel gibt's seit 1937.

Quelle: Keystone

Der jahrlange Streit zwischen Nestlé und Mondelez dürfte sich fortsetzen – Nestlé will nicht klein beigeben. Der Konzern glaube nicht, dass der Fall mit diesem Urteil abgeschlossen sei, sagte ein Sprecher dem Onlineportal der «BBC». Dem Waadtländer Konzern steht nun die Möglichkeit offen, erneut den Markenschutz beim Europäischen Gerichtshof zu beantragen. In einigen Ländern ist es Nestlé gelungen, die Form von Kitkat zu schützen, darunter Deutschland und Frankreich. Der Konzern möchte aber einen EU-weiten Schutz erreichen.

Goldhasen-Streit und Fehde um Lila

Der Kitkat-Streit zeigt auf, wie energisch die Lebensmittelhersteller ihre wertvollsten Marken verteidigen. So lieferten sich Nestlé und Mondelez in einigen Ländern auch einen Streit über die Farbe Lila, die Mondelez als Hersteller von Milka- und Cadbury-Schokolade für sich pachten wollte. Lindt & Sprüngli zettelte den legendären Goldhasen-Streit an: Der Kilchberger-Konzern ging juristisch gegen andere Hersteller vor, die ebenfalls goldene Osterhasen im Sortiment haben. Und Toblerone-Hersteller Mondelez klagte letztes Jahr gegen eine britische Supermarktkette, die einen gezackten Schokoladeriegel lancierte.

(mbü)