Eine Odyssee vor brasilianischen Gerichten neigt sich ihrem Ende zu. Als Nestlé im Jahr 2002 unter Federführung von CEO Peter Brabeck bekanntgab, die brasilianische Schokoladenfirma Garoto für 230 Millionen US-Dollar aufzukaufen, löste dies einen beispiellosen Kampf um die Übernahme aus.
Denn als Nestlé Garoto 2002 übernommen hatte, gab dies dem Schweizer Konzern in Brasilien eine Marktmacht von rund 50 Prozent. Zwar wurde der Deal zu Beginn von den Aufsichtsbehörden gutgeheissen. Kurz darauf zogen diese die Genehmigung aber wieder zurück. Seither bekämpften sich die Parteien vor Gericht. Nestlé konnte jedoch in ein Garoto-Werk in Ostbrasilien bis heute investieren, musste einfach das Management auslagern.
Fussball-WM-Sponsor
Nun berichtet das Nachrichtenportal G1 vom Globo-Verlag, dass sich die Parteien über den Deal weitgehend einig seien. Der Vertrag stehe kurz vor der Unterzeichnung, wurde Garoto-Geschäftsführer Liberato Milo zitiert. Ein Pressesprecher von Nestlé meinte, man habe dem Bericht nichts hinzuzufügen.
Faktisch ist Nestlé mit Garoto in Brasilien längst am Start. An der Fussballweltmeisterschaft 2014 wurde Garoto Sponsor des Megaevents. Um zur offiziellen Schokolade des Confederations-Cups 2013 und der WM 2014 zu werden, liess die Firma umgerechnet 80 Millionen Schweizer Franken springen.