Boeing lässt Donald Trumps (78) Traum vom neuen Präsidentenflieger platzen. Der US-Flugzeughersteller wird die neuen Air Force One-Jets frühestens 2029 liefern, wie «Business Insider» schreibt. Trumps Amtszeit endet am 20. Januar 2029.
Als Präsidentenmaschinen sind zwei Boeing 747-8I der insolventen russischen Fluggesellschaft Transaero Airlines vorgesehen. Boeing baut sie seit 2019 zu fliegenden Festungen um. Doch die hohen Anforderungen an eine Air Force One und die Krise beim Flugzeughersteller führen zu immer neuen Verzögerungen.
Grosse Probleme bei Boeing
Ursprünglich wollte Boeing die erste neue 747 Ende 2024 ausliefern. Doch wegen eines insolventen Zulieferers wurde die Auslieferung der ersten Maschine im Juni auf 2026 und die der zweiten auf Anfang 2027 verschoben.
Nun ist auch dieser Zeitplan geplatzt. Boeing wurde zuletzt von grossen Problemen geplagt. Im September traten 33'000 Mitarbeiter in den Streik. Die Arbeitsniederlegung dauerte fast zwei Monate. Und auch das Air Force One-Projekt selbst ist schwieriger als erwartet.
Boeing bleibt auf Zusatzkosten sitzen
Bereits 2022 sagte der damalige CEO David Calhoun (67), dass das Projekt grosse Risiken berge, «die Boeing wahrscheinlich nicht hätte eingehen sollen». Denn der Vertrag, den Trump und Boeing 2018 unterschrieben, setzt den Preis auf 3,9 Milliarden Dollar fest.
Bereits 2019 wurden die Programmkosten aber auf 5,3 Milliarden Dollar geschätzt. Eine Differenz von über 2 Milliarden Dollar, auf denen Boeing wegen Trumps Festpreisvertrag sitzenbleibt.
Ein Lieblingsprojekt von Trump
Die neue Air Force One ist für Trump auch ein Prestigeprojekt. Das Flugzeug ist ein Symbol für die Macht des amerikanischen Präsidenten und Trump engagierte sich in seiner ersten Amtszeit persönlich in der Neubeschaffung.
Neben einem vorteilhaften Vertrag wünschte sich der Präsident damals auch eine auffälligere Gestaltung in den Nationalfarben Rot, Weiss und Blau, die später von Präsident Joe Biden (82) verworfen wurde.
Krankenstation und militärische Ausstattung
Ein Ersatz der seit 1990 im Einsatz stehenden Boeing 747-200B ist schon lange geplant. Die Nachfolgesuche startete 2009, zwanzig Jahre vor der nun vorgesehenen Einführung.
Zur Ausstattung einer Air Force One gehören Privaträume für die «First Family», Arbeitszimmer und Plätze für Regierungsmitglieder, Personal und Presse sowie eine Krankenstation. Dazu kommt eine militärische Ausrüstung, über die aber nur sehr wenig bekannt ist.
Die aktuelle Air Force One kann in der Luft betankt werden und so sieben Tage nonstop in der Luft bleiben. Sie verfügt über Abwehrsysteme gegen hitzesuchende Raketen. Die Elektronik des Flugzeuges ist gegen einen elektromagnetischen Impuls bei einer Atombombenexplosion geschützt.