Die Chefetage im Schweizer Detailhandel ist ein klassisches Männergehege. Gerade die Harddiscounter lassen Frauen höchst selten herein. Mit der Österreicherin Sylvia Enzinger (39) schaffte es 2015 eine Frau bei Aldi Suisse immerhin in den Verwaltungsrat. Doch jetzt ernennt Widersacher Lidl Schweiz erstmals eine Managerin zur Immobilienchefin.

CEO Georg Kröll (50) holt per 1. November Nadia von Veltheim (35) in die Geschäftsleitung. Sie verantwortete zuletzt die Expansion in der Romandie und ersetzt Marco Landolt (36), der den Aufbau des Lidl-Filialnetzes in den USA vorantreiben soll.

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50 Angestellte unter sich

Die neue Chief Real Estate Officer, so der offizielle Titel, hat rund 50 Angestellte unter sich und soll den harzigen Ausbau in den Zentren voranbringen. Aber nicht um jeden Preis, wie die Deutsche betont: «Ich setze auf eine nachhaltige Strategie. Umsatz ist schnell hinzugewonnen, es muss aber auch jeder Standort profitabel sein.»

Von Veltheim hat für Lidl einen gewichtigen Vorteil: Von 2011 bis 2015 war sie in der Expansionsabteilung der Migros. Die Platzhirsche Migros und Coop halten die deutschen Discounter bei der Standortsuche in den Innenstädten bislang recht erfolgreich auf Distanz. Die Lidl-Managerin kennt also die Kriegskunst der Grossverteiler.

Die anfängliche Strategie mit Standardfilialen auf zugekauftem und unbebautem Land gilt bei Lidl inzwischen als überholt: «Heute setzen wir vermehrt auf Mietflächen in Ballungsräumen und Stadtzentren.» 95 Prozent der Mietverträge von neuen Filialen werden in städtischen Gebieten abgeschlossen. Und wenn Flächen geschaffen werden, rufen die Vermieter offenbar vermehrt direkt bei Lidl statt bei der Konkurrenz an.

 

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